IV - Virologie
Adenoviren
Untersuchungsindikation
- Infektionen der oberen und unteren Atemwege
- Infektionen des Auges (epidemische Keratokonjunktivitis, follikuläre Konjunktivitis)
- Gastroenteritis bei Säuglingen und Kleinkindern
- Disseminierte Infektionen bei immunsupprimierten Patienten, z.B. persistierende Harnwegsinfektionen, Meningoenzephalitis
Untersuchungsmaterial
Serologie
5-10 ml Serum, Plasma
PCR
- EDTA-Blut
- Liquor
- Trachealsekret
- BAL
- nasopharyngeale Abstriche / Sekrete
- Augenabstrich/ -spülflüssigkeit
- Bioptate
- Stuhl
Methodik
- Quantitativer Nachweis von IgA- und IgG-Antikörpern mittels ELISA
- Qualitativer und quantitativer Nachweis mittels Real-time-PCR
- Stuhlproben: Gastroenteritisviren-Multiplex-PCR qualitativ
Bemerkungen
Adenoviren der unterschiedlichen Spezies verursachen eine Vielzahl von Erkrankungen. Meistens handelt es sich hierbei um nicht lebensbedrohliche Erkrankungen. Adenovirusinfektionen mit ernsthaften Konsequenzen betreffen selten den Respirations- oder Gastrointestinaltrakt.
Bestimmte Spezies sind endemisch verbreitet und führen aufgrund wiederholter Infektionen bereits zu einer Durchseuchung im frühen Kindesalter. Monate- bis jahrelange Viruspersistenz mit intermittierender Ausscheidung ist beschrieben. In diesen Fällen kann es, insbesondere bei immunsupprimierten Patienten, zur symptomatischen Reaktivierung kommen. Bestimmte Spezies haben einen besonderen Organtropismus, andere können aufgrund höherer Virulenz zu schweren Krankheitsbildern führen.
Der direkte Erregernachweis mittels qualitativer und quantitativer PCR aus Nativmaterialien gilt als diagnostische Methode der Wahl. Mit diesem Verfahren werden alle humanen Adenovirustypen nachgewiesen. Eine Typisierung wird damit nicht erzielt.
Bemerkungen zum Nachweisverfahren
Serologie
Mit dem ELISA (Enzyme linked Immunosorbend Assay) lassen sich IgG- und IgA-Antikörper aller humanpathogenen Adenovirus-Serotypen nachweisen.
Lt. Herstellerangaben gelten für den IgA- und IgG-Nachweis eine Sensitivität von 96,9% sowie eine Spezifität von 97,8%.
Stuhldiagnostik
Differentialdiagnostisch müssen bei einer entsprechenden Symptomatik neben Adenoviren Erreger wie z.B. Noro-, Rota- und Astroviren in Betracht gezogen werden. Daher wird das Untersuchungsmaterial im gleichen Untersuchungsgang auf diese Erreger mitgetestet.
Aufgrund der Inhomogenität der Matrix Stuhl ist die Einsendung mehrerer, unabhängig gewonnener Stuhlproben sinnvoll.
Wir führen die den herkömmlichen Antigennachweisen (EIA - Enzymimmunoassay) in Sensitivität und Spezifität überlegenere Gastroenteritisviren-PCR durch.
Dieser direkte Erregernachweis wird in Form einer Multiplex-PCR (Adeno-, Astro-, Rota- und Norovirus-Genomnachweis) als qualitatives Real-Time-PCR-Verfahren durchgeführt. Es ist nicht zweckmäßig, diesen Test als quantitative PCR anzubieten. Bedingt durch die unterschiedliche Konsistenz der Matrix Stuhl, z.B. dünnflüssiges bis zähflüssiges Material, Kontamination durch bakterielle Besiedlung der zu untersuchenden anatomischen Kompartimente oder Beimengung von Blut streut die Virusmenge erheblich, ohne dass sich daraus klinische oder prognostische Aussagen ableiten ließen.
Die Nachweisgrenze ist vom Hersteller mit 104 Genomäquivalenten / ml Stuhl angegeben.
Andere Adenovirusinfektionen
Bei ophtalmologischen oder respiratorischen Krankheitsbildern ist die Einsendung des entsprechenden Untersuchungsmaterials zum DNA-Nachweis empfohlen. Bei immunsupprimierten Patienten mit Verdacht auf eine Virusreaktivierung / disseminierte Infektion ist die Einsendung von EDTA-Blut, Urin bzw. Liquor zum quantitativen Erregernachweis sinnvoll.
Die Adenovirus-Bestimmung aus den oben genannten Untersuchungsmaterialien erfolgt sowohl als qualitatives und quantitatives Real-Time-PCR-Verfahren und wird entsprechend der eingesandten Materialmatrix ausgewertet. Die analytische Sensitivität von 95% wird bei einer Nachweisgrenze von 550 Kopien/ml Vollblut sowie 670 Kopien/ml Nasensekret gewährleistet. Bei respiratorischen Sekreten erfolgt aufgrund der Materialinhomogenität eine qualitative Bewertung.
Bewertung
Serologie
Die Bewertung der IgG- und IgA-Antikörperkonzentrationen erfolgt in Abhängigkeit des Patientenalters (Kinder unter vier Jahren vs. über vier Jahren). Bei über den Grenzwertbereichen liegenden Antikörperkonzentrationen kann von einer akuten Infektion ausgegangen werden.
Bei grenzwertigen Ergebnissen kann eine Infektion nicht sicher ausgeschlossen werden. Daher ist bei dieser Konstellation sowie aufgrund des recht hohen Durchseuchungsgrads in der Bevölkerung u.U. die Untersuchung von Serumpaaren, abgenommen im Abstand von 10-14 Tagen, zur Beurteilung sinnvoll (Antikörper-konzentrationsbewegungen).
PCR
Ein positiver Erregernachweis ist beweisend für die Anwesenheit von Adenoviren, ein negativer Nachweis schließt ihre Gegenwart allerdings nicht sicher aus. Es besteht kein Bezug zwischen gemessener Quantität und Stadium bzw. Schwere der Infektion.
Als ätiologisch relevant ist der Virusnachweis aus folgenden Materialien anzusehen: Liquor, Augenabstrich, -sekret sowie Blut und Urin (bei immunsupprimierten Patienten).
Die Interpretation des positiven Nachweises aus Atemwegsmaterialien, Stuhl und ggf. Blut (bei Immungesunden) ist aufgrund einer möglichen Adenoviruspersistenz / -latenz schwierig. Bei immunsupprimierten Patienten ist daher der (wiederholte) quantitative Nachweis im Blut empfohlen (Viruslastbestimmung).
Alle Befundinterpretationen können nur im Zusammenhang mit der klinischen Symptomatik erfolgen!
Stand: Juni 2014
Virologie
- Adenoviren[25 KB]
Leistungsverzeichnis Adenoviren
Nachweis- möglichkeiten | Untersuchungs- material | Besonderheiten bei Probentransport, -lagerung* |
Ag |
| - |
AK |
| - |
PCR (qualitativ) |
| - |
*(abweichend von allgem. Hinweisen zu Lagerung und Transport )
Legende
Ag | Antigennachweis |
Ak | Antikörpernachweis |
PCR | Polymerase Chain Reaction, Polymerase-Kettenreaktion |
Allgemeine Hinweise zu Lagerung und Transport
Blutproben für serologische Untersuchungen
- Zeit zwischen Probeentnahme und Laboreingang < 72h
- Lagerung bei Raumtemperatur oder gekühlt (2-8 °C)
Untersuchungsmaterial für molekularbiologische Untersuchungen (PCR)
- Nativmaterial oder Proben / Abstriche im Universal-Transportmedium (UTM) einsenden
- max. 24h Lagerung (gekühlt 2-8°C)
- Transport bei Raumtemperatur
Stuhlproben zum Antigennachweis
- Zeit zwischen Probeentnahme und Laboreingang < 72h
- Lagerung gekühlt bei 2-8°C
- Transport bei Raumtemperatur
Hygienemerkblatt: Keratoconjunctivitis epidemica (KCE)
Keratoconjunctivitis epidemica (KCE)
Meldepflicht
Laut Infektionsschutzgesetz § 6 (3) sind 2 oder mehr nosokomiale Infektionen, bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet wird, nicht namentlich zu melden.
Laut Infektionsschutzgesetz § 7 (1) ist der direkte Nachweis von Adenoviren im Augensekret/Konjunktivalabstrich namentlich zu melden – Meldung erfolgt durch das Labor.
Gesundheitsamt
Abteilung Infektionsschutz
Paulstraße 22
18055 Rostock
0381 381 9552
- Formulare sind hier bzw. im SAP abrufbar
- Benachrichtigung der Hygienefachkraft
+49 381 494 5014
Erreger
- Adenoviren
Infektiöses Material
- Augensekrete,
- Konjunktivalabstriche
Übertragungsweg
Kontaminierte Hände/Gegenstände
(z. B. kontaminierte Tropfpipetten, Augentropfen)
Eintrittspforten: Konjunktiven, Mund, Nase
Inkubationszeit
5–12 Tage
Dauer der Infektiosität
Solange das Virus in Untersuchungsmaterialien nachweisbar ist
(in der Regel während der ersten 2-3 Wochen der Erkrankung).
Diagnostik (zum Erstnachweis bzw. Verlauf)
Virus-Direktnachweis mittels PCR aus Augensekreten oder Konjunktivalabstrichen
Abstrich mit einem gut befeuchteten Stieltupfer (z. B. mit steriler physiologischer Kochsalzlösung) durchführen
Hygienemaßnahmen/Schutzmaßnahmen
Isolierung
Erforderlich!
Bei Verdacht auf/Nachweis eine(r) übertragbare(n) Konjunktivitis.
Eine gemeinsame Unterbringung mehrerer Patienten mit übertragbarer Konjunktivitis ist möglich (Kohortenisolierung)
Entisolierung
Dauer der Isolierung für die Zeit der Infektiosität (2-3 Wochen)
Kontaktpatienten
Standardhygiene
Besucher
Die jeweiligen Patientenzimmer sind mit der Isolierungstafel zu kennzeichnen.
Alle Personen (Besucher wie Mitarbeiter) müssen sich vor dem Betreten des Zimmers im Stationsstützpunkt melden.
Die Besucher werden vom Stationspersonal über die Infektionsrisiken informiert und in die speziellen Hygienemaßnahmen eingewiesen.
Grundsätzlich gelten die gleichen Hygienemaßnahmen wie für das medizinische Personal.
Ambulanter Bereich
Bei Verdacht auf bzw. bestehender Erkrankung Isolierung erforderlich.
Händedesinfektion
Händedesinfektion gemäß Basishygieneordnung
Viruswirksames Desinfektionsmittel verwenden,
z. B. Desderman pure 1 x 30 Sekunden
Einwirkzeit beachten!
Patienten
Unterweisung, dass jeglicher Hand-Augenkontakt zu vermeiden ist!
Patienten/Angehörige/Besucher
Anleitung der HHD durch das Stationspersonal
Einmalhandschuhe
Erforderlich bei gezielten Untersuchungen (bei Verdacht auf bzw. Vorliegen der Erkrankung), bei möglichen Kontakt mit erregerhaltigem Material und mit kontaminierten Oberflächen.
Entsorgung im Zimmer.
Schutzkittel
- Nicht erforderlich!
Mund–Nasen-Schutz
Nicht erforderlich!
Schutzbrille
Erforderlich!
Wäscheentsorgung
Entsorgung im Patientenzimmer.
Transport zur Wäscherei im fest verschlossenen Wäschesack.
Geschirr
Geschirrspülautomat, Betriebstemperatur > 60 °C.
Sofern vorhanden, chemisch-thermische Desinfektion mit Gewerbegeschirrspüler.
Pflege-/Behandlungs- und Untersuchungsgeräte und -Hilfsmittel (Medizinprodukte)
Behandlungseinheit
Oberflächen von fest installierten Geräten (z. B. Kinnstützen und Stirnstützen von Spaltlampen und die dazugehörigen Griffe) sind nach Patientenkontakt zu desinfizieren.
Viruswirksames Desinfektionsmittel verwenden
(über die Apotheke der UMR abrufbar)
Für Augendruckmessungen zwingend Einmal-Tonometerköpfchen verwenden.
Tropfflaschen und Augensalben sind patientenbezogen einzusetzen.
Benutzte Pipetten und Applikatoren dürfen nicht wieder mit dem Inhalt des Vorratsgefäßes in Berührung kommen;
sie sind nach Gebrauch mit einem Virus-wirksamen Mittel
(z. B. Sekusept Forte S 3 %, Einwirkzeit: 15 Minuten) zu desinfizieren und zu reinigen oder zu verwerfen.
Abfallentsorgung
Normale Entsorgung (‘‘Krankenhausspezifische Abfälle‘‘ – AS 180104 / 180101 / Abfallgruppe B)
Abfallbeutel im Zimmer fest verschließen
Flächendesinfektion
Desinfektion aller erreichbaren Flächen im Patientenzimmer mit viruzidem Desinfektionsmittel mindestens 1 x pro Tag, bei Entlassung bzw. sofortige Desinfektion nach Kontamination.
(Dismozon plus, über die Apotheke der UMR abrufbar; Anwendungskonzentration 0,8 % = 2 Beutel/4 Liter)
In ambulanten Bereichen kann Bacillol AF für die Desinfektion von Oberflächen (z. B. Spaltlampen) eingesetzt werden.
Patiententransfer
Die Zieleinrichtung und das Transportpersonal sind über die übertragbare Konjunktivitis vorab zu informieren.
Patient
Vor dem Verlassen des Zimmers sind die Hände zu desinfizieren.
Personal
Nur bei direktem Kontakt zum Patienten sind Handschuhe anzulegen.
Nach Ablegen der Handschuhe ist eine Hygienische Händedesinfektion durchzuführen.
Medizinprodukte
Unmittelbar nach dem Transport Kontaktflächen desinfizieren.
Besonderheiten im OP
Die allgemeine Basishygiene im OP oder der Funktionsabteilung ist ausreichend.
Zur Benutzung der richtigen Desinfektionsmittel und -verfahren siehe Händedesinfektion und Flächendesinfektion.
Besonderheiten für das Personal
Erkranktes Personal ist sehr infektiös und darf während bestehender klinischer Symptomatik keinen Umgang mit Patienten und Mitarbeitern haben.
Nach dem Ende der Symptome Arbeitsaufnahme nur unter regelmäßiger gründlicher Händehygiene mit einem Virus-wirksamen Desinfektionsmittel bis zum Ende der Ansteckungsfähigkeit (siehe oben).
Stand: August 2020
Keratoconjunctivitis epidemica (KCE)
- Keratoconjunctivitis.pdf[27 KB]
Hygienemerkblatt: Viral bedingte Enteritiden
Viral bedingte Enteritiden
Noro- und Rotaviren, Adeno- und Astroviren, Sapoviren
Meldepflicht
Laut Infektionsschutzgesetz § 6 (3) sind 2 oder mehr nosokomiale Infektionen, bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet wird, nicht namentlich zu melden an:
Gesundheitsamt
Abteilung Infektionsschutz
Paulstraße 22
18055 Rostock
0381 381 9552
Pflichtformular laut Infektionsschutzgesetz § 6 (1)
Einzelerkrankungen einer infektiösen Gastroenteritis bei Personen mit Tätigkeiten in Lebensmittelberufen (§ 42 IfSG) sind ebenfalls an das Gesundheitsamt zu melden.
Formulare sind hier bzw. im SAP abrufbar.
Benachrichtigung der Hygienefachkraft
0381 494 5014
Erreger
Noroviren, Rotaviren
Seltener auch Adeno- und Astroviren, Sapoviren
Infektiöses Material
Fäzes (Stuhl), Erbrochenes, kontaminierte Gegenstände
Je nach Virusart auch Atemwegssekrete in der akuten Phase der Erkrankung.
Übertragungsweg
Fäkal–oral
Aerogene Übertragung über virushaltige Aerosole beim Erbrechen
Kontaktinfektion
Inkubationszeit
Noroviren
6-50 Stunden
Sapoviren
1-4 Tage
Rotaviren
1-3 Tage
Adeno-/Astroviren
1-6 Tage
Dauer der Infektiosität
Noroviren
1 Tag vor Erkrankungsbeginn bis 3 Tage nach Erkrankungsende
Rotaviren
Während des akuten Krankheitsstadiums
In der Regel nicht länger als 8 Tage
Adeno-, Astro-, Sapoviren
Mindestens wenige Stunden vor Beginn der Symptomatik bis wenige Tage nach deren Ende
Diagnostik (zum Erstnachweis bzw. Verlauf)
Stuhl auf PCR in die Virologie
Keine Verlaufsdiagnostik aus rein hygienischer Indikation erforderlich!
Hygienemaßnahmen/Schutzmaßnahmen
Maßnahmen sind schon bei begründetem Verdacht sofort einzuleiten, das heißt, ohne Laborbestätigung abzuwarten!
Der unmittelbare Kontakt zu anderen Patienten muss unterbleiben!
Bei Ausbrüchen
(Mehr als 2 Erkrankungen, bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet wird)
Patienten- und Personalbewegungen einschränken, um weitere Ausbreitung zu vermeiden!
Über einzuhaltende Schutzmaßnahmen sind die Besucher zu informieren!
Besucherzahl auf ein Minimum beschränken.
Besucher durch Stationspersonal in Händedesinfektion und Anwendung von Schutzkitteln einweisen.
Isolierung
Erforderlich!
Kohortenisolierung ist möglich!
Eine eigene Toilette/Toilettenstuhl ist notwendig!
Entisolierung
Frühestens 48 Stunden nach Abklingen klinischer Symptome!
Kontaktpatienten
Mitpatienten werden beobachtet, um das Auftreten krankheitsspezifischer Symptome rechtzeitig zu bemerken.
Besucher
Der Besucherverkehr soll eingeschränkt werden.
Die jeweiligen Patientenzimmer sind mit der Isolierungstafel zu kennzeichnen.
Alle Personen (Besucher wie Mitarbeiter) müssen sich vor dem Betreten des Zimmers im Stationsstützpunkt melden.
Die Besucher werden vom Stationspersonal über die Infektionsrisiken informiert und in die speziellen Hygienemaßnahmen eingewiesen.
Grundsätzlich gelten die gleichen Hygienemaßnahmen wie für das medizinische Personal.
Ambulanter Bereich/Aufwachraum
Patienten müssen isoliert werden und können deswegen nicht gemeinsam mit anderen Patienten im Aufwachraum bzw. Wartebereich versorgt werden.
Händedesinfektion
Viruswirksames Desinfektionsmittel verwenden, zum Beispiel Desderman pure 1x 30 Sekunden
Einwirkzeit beachten!
Patienten
Nach jedem Toilettenbesuch hygienische Händedesinfektion (Anleitung durch das Stationspersonal)
Einmalhandschuhe
Erforderlich bei Kontakt mit erregerhaltigem Material, Körperflüssigkeiten oder Ausscheidungen
Nach dem Ablegen hygienische Händedesinfektion!
Schutzkittel
Erforderlich beim Umgang mit kontaminiertem Material, dem Patienten selbst oder der kontaminierten Umgebung.
Schutzkittel wird im Zimmer entsorgt.
Mund-Nasen-Schutz/Schutzbrille
Mund-Nasen-Schutz (chirurgischer Mundschutz) ist erforderlich.
Augenschutz kann gegebenenfalls sinnvoll sein.
Wäscheentsorgung
Entsorgung im Patientenzimmer.
Transport zur Wäscherei im fest verschlossenen Plastiksack (für infektiöse Wäsche).
Geschirr
Geschirrspülautomat, Betriebstemperatur > 60 °C.
Sofern vorhanden, chemisch-thermische Desinfektion mit Gewerbegeschirrspüler
Bei Ausbrüchen
Erfolgt die Aufbereitung der Gläser/Tassen durch das Cateringunternehmen (Entsorgung über Speisetransportwagen).
Vorab „Meldebogen - Benachrichtigung zur Aufbereitung des Geschirrs über UMS GmbH“ versenden.
Formular ist hier bzw. im SAP abrufbar.
Ist eine chemisch-thermische Desinfektion mit einem Gewerbegeschirrspüler (93 °C) möglich, kann die Aufbereitung auf Station erfolgen.
Pflege-/Behandlungs- und Untersuchungsgeräte und -Hilfsmittel (Medizinprodukte)
Patientenbezogen einsetzen
Nach Gebrauch desinfizierend reinigen bzw. Aufbereitung nach Herstellerangaben bzw. verwerfen
Abfallentsorgung
Normale Entsorgung (‘‘Krankenhausspezifische Abfälle‘‘ – AS 180104/180101/Abfallgruppe B)
Fäzes und Urin in die Kanalisation
Flächendesinfektion
Desinfektion aller patientennahen Kontaktflächen inklusive Türgriffe mindestens 1x pro Schicht (in Sanitärbereichen gegebenenfalls häufiger)
Sofortige Desinfektion nach Kontamination, Entlassung bzw. Verlegung mit viruzidem Desinfektionsmittel.
Viruswirksames Desinfektionsmittel
Terralin protect 2 % bzw. Dismozon plus über die Apotheke der UMR abrufbar.
0,8 % = 2 Beutel/4 Liter
Patiententransfer
Transportdienst und Zielbereich sind zu informieren.
Medizinprodukte sind desinfizierend zu reinigen.
Die Patienten müssen zum Verlassen des Zimmers eine hygienische Händedesinfektion durchführen.
Schutzkleidung für das Transportpersonal siehe oben
Besonderheiten im OP
Es ist nicht notwendig, infektiöse Patienten am Ende des Programms zu behandeln.
Personal darf nicht ohne Wechsel der Bereichskleidung in einen anderen OP.
Beim Verlassen des OP ist ein Schutzkittel überzuziehen.
Die Umkleiden sind sofort aufzusuchen, um dort frische Bereichskleidung anzulegen.
Besonderheiten für das Personal
Bereichspflege ist sinnvoll.
Bei erkrankten Mitarbeitern in der Patientenbetreuung, im Rahmen von Ausbrüchen, ist eine Freistellung, auch bei geringer gastrointestinaler Symptomatik, erforderlich.
Wiederaufnahme der Tätigkeit frühestens 2 Tage nach Symptomfreiheit.
Für einen Zeitraum bis zu 14 Tagen ist eine Virusausscheidung nicht auszuschließen.
Durchführung einer korrekten Händedesinfektion! mit einem viruswirksamen Desinfektionsmittel beim Auftreten von Noroviren, Adeno-, Astro- und Sapoviren.
Schwangere Mitarbeiterinnen
Arbeiten auf Station ist möglich.
Kontakt mit dem erkrankten Patienten ist zu vermeiden.
Stand: November 2020
Viral bedingte Enteritiden, Noro- und Rotaviren; Adeno- und Astroviren
- Viral bedingte Enteritiden [30 KB]