AG Phagen

Phagenbank

Wir arbeiten daran, in naher Zukunft eine umfassende lokale Phagenbank für den biomedizinischen Einsatz bereitzustellen. Dafür isolieren, charakterisieren und testen wir spezifische Bakteriophagen gegen die häufigsten Erreger an der UMR.

Nur lytisch aktive und hochspezifische Phagen werden in unsere Phagenbank aufgenommen. Durch die geplante Aufreinigung mittels FPLC wollen wir künftig höchste Reinheit und Sicherheit unserer Phagenpräparate gewährleisten.

Ergänzend dazu werden wir eine umfassende morphologische, genetische und funktionelle Analyse etablieren, um die Qualität und therapeutische Eignung der Phagen sicherzustellen.

Phagenspezifitätstestung

Während antimikrobielle Empfindlichkeitstestungen (AST) für Bakterien bereits zum Standard in der Routinediagnostik gehören, fehlen bislang international anerkannte Verfahren zur Testung der Phagenempfindlichkeit.

Der EUCAST-Phagen-Subausschuss arbeitet aktuell an der Entwicklung standardisierter Methoden, um künftig klare Richtlinien und Empfehlungen bereitzustellen.

Wir unterstützen diese Bestrebungen und setzen auf die Etablierung agarbasierter Testverfahren, die sich besonders gut für die Anwendung in Routinelaboren eignen. Derzeit erarbeiten wir den ersten Ringversuch zur Phagenspezifitätstestung in Deutschland.

Phagenapplikationen

Wir entwickeln Verfahren zur Immobilisierung von Bakteriophagen auf biomedizinischen Oberflächen, etwa für Katheter- oder Implantatbeschichtungen.

Hierzu nutzen wir beispielsweise das Layer-by-Layer-Verfahren, um Phagen kontrolliert aufzutragen und ihre Freisetzung gezielt zu steuern. Durch verschiedene Nachweismethoden sichern wir die Qualität und Stabilität der Beschichtungen, mit dem Ziel, neue anti-infektive Lösungen für die Medizin bereitzustellen