MRSA

Methicillin resistenter Staphyloccocus aureus

Hygienemerkblätter

(Auszug Hygienemerkblätter der UMR)

MRSA

MRSA

(Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus)

Meldepflicht

Laut Infektionsschutzgesetz § 6 (3) sind 2 oder mehr nosokomiale Infektionen, bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet wird, nicht namentlich zu melden an:

Gesundheitsamt
Abteilung Infektionsschutz
Paulstraße 22
18055 Rostock
0381 381 9552

Formulare sind hier bzw. im SAP abrufbar.

Laut Infektionsschutzgesetz § 7 (1) ist der Nachweis in Blutkultur und/oder Liquor namentlich zu melden - Meldung erfolgt durch das Labor!

Erreger

Staphylococcus aureus

Infektiöses Material

Jedes Material, in dem ein Keimnachweis gegeben ist,
z. B.

  • Wundsekrete
  • Blut
  • Urin
  • Atemwegssekrete etc.

Übertragungsweg

Kolonisation vorrangig im Nasenvorhof, von dort Ausbreitung auf andere Bereiche der Haut.

Übertragung des Erregers vorrangig über kontaminierte Hände!

Die aerogene Übertragung spielt nur eine untergeordnete Rolle.

Inkubationszeit

Besiedelung erfolgt direkt ohne Inkubationszeit.

Infektionen entwickeln sich innerhalb weniger Tage.

Dauer der Infektiosität

Ohne Sanierungsbehandlung

So lange eine Besiedelung/Infektion vorliegt.

Aufhebung der Isolierung

Wenn 3 aufeinander folgende MRSA-Abstriche im Kulturnachweis negativ sind
(exakte Durchführung siehe unten).

Diagnostik (zum Erstnachweis bzw. Verlauf)

Siehe Instruktionen für Kontrollabstriche

Regelhaft erfolgt der Nachweis mit Kulturmethoden und Nukein­säuretest (PCR).

Hygienemaßnahmen/Schutzmaßnahmen

Den Patienten wird die „Patienteninformation MRSA“ übergeben!

Die Lagerung der persönlichen Schutzausrüstung kann im bzw. vor dem Patientenzimmer erfolgen. Dabei sind die baulichen Gegebenheiten sowie etwaige patientenspezifische Regelungen im Hygienemanagement entscheidend.

Isolierung

Erforderlich

Bei Nachweis in Untersuchungsmaterialien aus den Atemwegen.

Barrierepflege

In Absprache mit der Krankenhaushygiene, bei Nachweis aus Wunden, Blutkultur und Urin gegebenenfalls ausreichend.

Kohortenisolierung

Eine gemeinsame Unterbringung mehrerer Patienten mit MRSA ist in Absprache mit der Krankenhaushygiene möglich (Nachweisort beachten).

Aufnahme bzw. Wiederaufnahme

Bei Aufnahme/Wiederaufnahme bekannter MRSA-Patienten
(z. B. bei Entlassung positive MRSA-Abstriche):

  • Initial Isolierung bzw. Barrierepflege
  • Aufhebung der Maßnahmen nach einmalig negativem Kontrollabstrich

Entisolierung

Nach 3 negativen Kontrollabstrichen.

Prozedere siehe unter Punkt „Vorgehen bei MRSA–Kolonisation bzw. –Infektion“.

Kontaktpatienten

Sind alle Patienten, die mit einem MRSA-Patienten in einem Zimmer gelegen haben, unabhängig der Kontaktzeit.

Umgang mit Kontaktpatienten

Bis zum Nachweis negativer Kontrollabstriche:
Strikte Einhaltung der Standardhygiene!

Besucher

Die jeweiligen Patientenzimmer sind mit Isolierungstafeln zu kenn­zeichnen.

Alle Personen (Besucher wie Mitarbeiter) müssen sich vor dem Betreten des Zimmers im Stationsstützpunkt melden.

Das Anlegen von Schutzkleidung ist nicht erforderlich.

Händehygiene siehe unter Händedesinfektion

Ambulanter Bereich/Aufwachraum

Barrierepflege ist möglich.

Wenn aus organisatorischen/personaltechnischen Gründen nicht möglich, muss der Patient isoliert werden.

Händedesinfektion

Händedesinfektion gemäß Basishygieneordnung.

Alle im Hause verfügbaren Händedesinfektionsmittel sind geeignet.

Einwirkzeit beachten!

Patienten und Besucher werden durch das Stationspersonal zu regelmäßiger Händedesinfektion aufgefordert. Die Anleitung erfolgt durch das Stationspersonal.

Einmalhandschuhe

Erforderlich bei Kontakt mit erregerhaltigem Material, Körperflüssig­keiten oder Ausscheidungen.

Entsorgung im Zimmer.

Nach dem Ablegen hygienische Händedesinfektion!

Schutzkittel

Erforderlich beim Umgang mit kontaminiertem Material, dem Patienten selbst oder der kontaminierten Umgebung.

Schutzkittel/Schürze beim Bettenmachen tragen!

Bei der Versorgung mehrerer Patienten im Zimmer zusätzlich patientenbezogene Einwegschürze verwenden.

Schutzkittel/Einwegschürzen werden im Zimmer entsorgt.

Mund–Nasen-Schutz

Erforderlich bei Arbeiten im Bereich von Gesicht und Ober­körper von nasal und/oder pharyngeal besiedelten Patienten, insbesondere wenn diese Zeichen einer Atemwegsinfektion zeigen.

Erforderlich beim Bettenmachen bei allen MRSA-Patienten.

Wäscheentsorgung

Entsorgung im Patientenzimmer bzw. Schleuse.

Transport zur Wäscherei im fest verschlossenen Wäschesack.

Die Entsorgung im Plastiksack ist nur bei Durchfeuchtung notwendig.

Geschirr

Geschirrspülautomat, Betriebstemperatur > 60 °C

Sofern vorhanden, chemisch-thermische Desinfektion mit Gewerbe­geschirrspüler.

Pflege-/Behandlungs- und Untersuchungsgeräte und -Hilfsmittel (Medizinprodukte)

Nach Gebrauch desinfizierend reinigen bzw. Aufbereitung nach Herstellerangaben bzw. verwerfen.

Vorratshaltung von Wäsche, Medikamenten und Sterilgut im Zimmer auf ein Minimum reduzieren.

Nach Entlassung bzw. Verlegung alle Materialien im Zimmer entsorgen bzw. nach Herstellerangaben aufbereiten.

Abfallentsorgung

Normale Entsorgung (‘‘Krankenhausspezifische Abfälle‘‘- AS 180104/180101/Abfallgruppe B)

Fäzes und Urin in die Kanalisation

Flächendesinfektion

Desinfektion aller erreichbaren Flächen im Patientenzimmer mindestens 1 x pro Tag (ca. 30 Minuten nach dem Bettenmachen), bei Entlassung bzw. sofortige Desinfektion nach Kontamination.

Desinfektionsmittel laut Plan

Patiententransfer

Die Zieleinrichtung und das Transportpersonal sind über die MRSA–Besiedlung/Infektion vorab zu informieren.

Die ausgefüllten Formulare

sind bei Verlegung (auch innerhalb der UMR) und Entlassung zwingend mitzugeben.

Patient

Erhält bei nachgewiesener nasaler und/oder pharyngealer Besiedlung einen Mund-Nasen-Schutz.

Bei verständigen, sich offenkundig an die Hygieneregeln haltenden Patienten ohne Zeichen einer Atemwegsinfektion kann, wegen der Stigmatisierung, gegebenenfalls auf den Mund-Nasen-Schutz verzichtet werden.

Vor dem Verlassen des Zimmers sind die Hände zu desinfizieren, gegebenenfalls passiv durch das Personal.

Bei Wundinfektionen mit MRSA muss vor dem Transport ein Verbandwechsel durchgeführt werden, wenn dieser durchfeuchtet ist oder sich gelöst hat.

Erfolgt der Transport des Patienten im Bett, müssen die Kontaktflächen des Bettgestelles vor dem Transport desinfiziert werden.

Personal

Trägt Schutzhandschuhe und beachtet die Regeln zur Hände­desinfektion.

Nur bei direktem Kontakt zum Patienten, z. B. beim Umlagern, ist ein Schutzkittel/Schürze und gegebenenfalls ein Mund-Nasen-Schutz anzulegen.

Hygienische Händedesinfektion nach Ablegen der Schutzausrüstung.

Nach dem Transport ist eine gezielte Flächendesinfektion von allen Kontaktflächen durchzuführen.

Medizinprodukte

Unmittelbar nach dem Transport Kontaktflächen desinfizieren.

Besonderheiten im OP

Es ist nicht notwendig infektiöse Patienten am Ende des Programms zu behandeln.

Bei der Übernahme des Patienten sind Mund-Nasen-Schutz, Schutzkittel/Schürze und Handschuhe anzulegen.

Hier differenzieren – wo ist besiedelt - Maßnahme anpassen.

Nach Beendigung der Tätigkeit Schutzkleidung entsorgen.
Wenn kein Schutzkittel getragen wird, Wechsel der Bereichs­kleidung.

Besonderheiten für das Personal

Siehe auch „Übersicht zur MRSA-Dekontamination und Folgeabstriche - Personal“

Schwangere Mitarbeiterinnen

Kontakt mit dem Patienten ist erlaubt.

Die Standardhygieneregeln werden genau eingehalten.

Screening- bzw. Kontrollabstriche

Abstrich mit sterilem beflockten Tupfer sowie Röhrchen mit malvenfarbenen Deckel und Transportmedium für die Untersuchung mittels Bakterienkultur oder PCR.

Eine routinemäßige Untersuchung von unverdächtigen Patienten und jeglichem medizinischem Personal auf MRSA ist nicht notwendig.

Abstriche im Sinne eines Eingangsscreenings

Probennahme

Ein Abstrich von

  • Beiden Nasenvorhöfen
    • mit sterilem beflockten Stieltupfer
  • Rachen
    • mit separatem sterilen beflockten Stieltupfer
  • Gegebenenfalls Wunden
    • mit separatem sterilen beflockten Stieltupfer

Bei Patienten, die 1 der nachfolgenden Risikofaktoren aufweisen

  • Aufnahme auf einer Intensivstation
    • sofern Screening nicht auf der vorherigen Station erfolgte
  • Präoperativ vor geplanten größeren Operationen mit anschließendem
  • ITS-Aufenthalt
  • Bekannte MRSA-Anamnese
  • Mindestens 3 Tage stationäre Behandlung in einem Krankenhaus in den letzten 12 Monaten
  • Dialysepatienten
  • Hautulcera/chronische Wunden
  • Professioneller Kontakt zu Nutztieren/Professioneller Umgang mit Fleisch (Produktion)
  • Neu- und Frühgeborene unter 1500 g Geburtsgewicht
  • Aufenthalt in den letzten 6 Monaten in Ländern mit freiem Verkauf von Antibiotika und/oder bekannt hoher MRSA-Prävalenz,
  • zum Beispiel
    • Bulgarien, Griechenland, Italien
    • Malta, Portugal, Rumänien
    • Spanien, USA, Zypern
    • Ukraine

Bei Patienten, die mindestens 2 der nachfolgenden Risikofaktoren aufweisen

  • Chronische Pflegebedürftigkeit
    • Pflegegrad 3-5
  • Antibiotikatherapie in den letzten 6 Monaten
  • liegende Katheter
    • z. B.: PEG-Sonden, Trachealkanüle, Harnwegskatheter

MRSA-PCR positiver Erstnachweis

Vorgehen bei Patienten mit einem MRSA-PCR positiven Erstnachweis und dem dazu ausstehenden Ergebnis der MRSA-Kultur

  • Sofortige Isolierung und Sanierungsbeginn!

Wenn dann die MRSA-Kultur negativ ist, werden an 2 aufeinanderfolgenen Tagen,

  • je ein Kontrollabstrich von Nase/Rachen während der laufenden Sanierung genommen
    • PCR und Kulturnachweis in der LAURIS-Maske ankreuzen
    • wenn Sanierung schon begonnen wurde, nur Kulturnachweis ankreuzen

Sind die MRSA-Kulturen durchgängig negativ, erfolgt die Entisolierung und die Sanierung wird umgehend beendet.

Bei Patienten, die im Rahmen von Routinediagnostik-Untersuchungen einen positiven MRSA-Nachweis aufweisen

Sofern diese Patienten kein Aufnahmescreening erhalten haben, ist ein entsprechendes Screening von Nase und Rachen (siehe oben) ergänzend durchzuführen, um eine Aussage über einen möglichen Trägerstatus zu erhalten.

Vorgehen bei MRSA-Kolonisation bzw. –Infektion

Patient

In Abhängigkeit einer ärztlichen Risikoanalyse, z. B.

  • geplanter Krankenhausaufenthalt < 6 Tage
  • mehrfach erfolglose Dekolonisierungsbehandlung in der Anamnese

kann gegebenenfalls auf eine Dekolonisation

  • lokale antiseptische Behandlung Nase-/Rachenraum
  • antiseptische Ganzkörperwäsche

verzichtet werden.

In diesen Fällen müssen die Gründe in der Patientenakte niedergelegt werden.

Kontrollabstriche

Unter einer lokalen Sanierungsbehandlung bzw. unter einer MRSA-wirksamen Antibiotikatherapie (Antibiogramm ist zu beachten) sind Kontrollabstriche nicht sinnvoll!

Beginnend mit dem 1. Tag nach Beendigung einer lokalen Sanierungsbehandlung werden 3 Kontrollabstriche von den vorher nachweislich besiedelten und den bereits sanierten Bereichen im Abstand von ca. 4 Stunden abgenommen.
Dies beinhaltet beide Nasenvorhöfe, Rachen und gegebenenfalls Wunden.

Bei Materialeinsendung dem Labor den Untersuchungsanlass (‘‘Sanierungskontrolle‘‘) unbedingt mitteilen!

Bei erfolgreich sanierten Patienten 1 x wöchentlich Abstriche von Nasenvorhöfen, Rachen und gegebenenfalls Wunden abnehmen.
Bei Materialeinsendung dem Labor den Untersuchungsanlass (‘‘Screening‘‘) unbedingt mitteilen.

Bei positiver Blutkultur je ein Kontrollabstrich von Nase, Rachen und gegebenenfalls Wunde abnehmen.
Wenn positiv: weiteres Vorgehen laut Merkblatt

Fehlender Dekolonisationserfolg

Ein fehlender Dekolonisationserfolg kann folgende Ursachen haben:

  • Mangelnde Compliance bei der Umsetzung der Maßnahmen
  • Rekolonisationen unter anderem durch Lebenspartner; unbelebte, kontaminierte Umgebung

Bei nicht erfolgreichem ersten Dekolonisierungsversuch können weitere Versuche erfolgen.

Kontaktpatienten

Ein Abstrich von

  • Beiden Nasenvorhöfen
    • mit einem beflockten Tupfer + Röhrchen mit malvenfarbenen Deckel+ Transportmedium
  • Rachen
    • mit einem separaten beflockten Tupfer + Röhrchen mit malvenfarbenen Deckel + Transportmedium
  • Gegebenenfalls Wunden
    • mit einem separaten beflockten Tupfer + Röhrchen mit malvenfarbenen Deckel + Transportmedium

Personal

Beginnend mit dem 1. Tag nach Beendigung einer Sanierungsbehandlung, Abnahme von 3 Kontrollabstrichen, von den vorher nachweislich besiedelten sowie den sanierten Bereichen, im Abstand von ca. 4 Stunden.

Sanierung

Patient

Siehe auch „Übersicht zur MRSA-Dekontamination und Folgeabstrichen - Patient“

Allgemein

  • 1x täglich Wäschewechsel
    • Kleidung, Bettwäsche, Handtücher
  • 1x täglich antiseptische Ganzkörperwaschung (inklusive Haarwaschung) mit einer antimikrobiellen Waschlotion
    • z. B. Octenisan wash lotion – Waschlotion mindestens 1 Minute einwirken lassen – weitere Anwendungshinweise siehe Herstellerangaben
  • Persönliche Gegenstände sind im Zimmer zu belassen, zu desinfizieren bzw. auszutauschen
    • z. B. Rasierer, „in ear“-Kopfhörer von Telefon/mp3-Player oder Ähnlichem
  • Spray ist als Deodorant zu verwenden
    • Angebrochener Deoroller ist zu verwerfen!

Sanierung der Nase

Die Applikation von antibiotischer bzw. antiseptischer Nasensalbe ist zu empfehlen

  • z. B. Octenisan-Nasengel
  • 3 x täglich über 5 Tage in beide Nasenvorhöfe

Alternativ können PVP-Jod-Präparate oder andere lokal applizierbare Antibiotika mit nachgewiesener Wirksamkeit eingesetzt werden.

Dekontamination der Mundhöhle

Nach dem Zähneputzen

  • Mund- und Rachenraum mit einem getränkten Tupfer ausstreichen oder Mundspülung bzw. Gurgeln
    • z. B. mit Octenident, Octenisept oder ersatzweise 0,2%-igem Chlorhexidin-Gluconat

Zahnbürste, Zahnprothese

  • Vorzugsweise Einweg-Zahnbürste nutzen
  • Ansonsten Zahnbürste, gegebenenfalls auch Zahnprothese, vollständig bedeckt in Octenisept oder Octenident einlegen:
    • Einwirkzeit: 1 Minute
    • Danach mit Trinkwasser abspülen
    • Lösung nach Gebrauch entsorgen

Wundbehandlung

Wundbehandlung von MRSA-infizierten bzw. –kolonisierten Wunden oder Hautläsionen erfolgt nach ärztlicher Anordnung, gegebenenfalls Rücksprache mit der
Wund-/Enterostomatherapeutin.

Umgang mit Medizinprodukten

Atemtrainer (Volumetrieübungsgerät)

  • Während einer Sanierungsphase ist das System täglich zu verwerfen
  • siehe BHO/Atemtrainer

Atemtherapiegerät (EzPAP)

  • Während einer Sanierungsphase ist das System täglich zu verwerfen
  • siehe BHO/Atemtrainer

Schlafapnoe-Masken

  • Tägliche Aufbereitung nach Herstellerangaben

Personal

Siehe auch „Übersicht zur MRSA-Dekontamination und Folgeabstriche - Personal

Allgemein

In der Regel Sanierung nach Absprache mit der Klinik-/Stationsleitung und/oder dem betriebsärztlichen Dienst unter Beratung durch die Krankenhaushygiene.

Sanierung der Nase/Dekontamination der Mundhöhle

  • Vorgehensweise siehe unter Patient

Der Einsatz von MRSA-kolonisiertem Personal im Patientenbereich ist individuell zu entscheiden und mit dem Krankenhaushygieniker abzustimmen.

Stand: Oktober 2022

MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus)

MRSA in Pflege- und Rehaeinrichtungen und in Psychiatrischen Kliniken

MRSA

(Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) in Pflege-/Reha-Einrichtungen und in Psychiatrischen Kliniken

Meldepflicht

Laut Infektionsschutzgesetz § 6 (3) sind 2 oder mehr nosokomiale Infektionen, bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet wird, nicht namentlich zu melden an:

Gesundheitsamt
Abteilung Infektionsschutz
Paulstraße 22
18055 Rostock
0381 381 9552

Formulare sind hier bzw. im SAP abrufbar.

Laut Infektionsschutzgesetz § 7 (1) sind Nachweise in Blutkultur und/oder Liquor namentlich zu melden. Die Meldung erfolgt durch das Labor!

Erreger

Staphylococcus aureus

Infektiöses Material

Jedes Material, in dem ein Keimnachweis gegeben ist z. B. Wundesekrete, Blut, Urin, Atemwegssekrete etc.

Übertragungsweg

Kolonisation vorrangig im Nasenvorhof, von dort Ausbreitung auf andere Bereiche der Haut (u. a. Hände, Axilla, Perinealregion) und Schleimhäute (z. B. Rachen).

Übertragung des Erregers vorrangig über kontaminierte Hände!

Die aerogene Übertragung spielt nur eine untergeordnete Rolle.

Inkubationszeit

Besiedelung erfolgt direkt ohne Inkubationszeit.

Infektionen entwickeln sich innerhalb weniger Tage.

Dauer der Infektiosität

Ohne Sanierungsbehandlung

So lange eine Besiedelung/Infektion vorliegt.

Mit Sanierungsbehandlung

Infektiosität beendet, wenn 3 an aufeinander folgenden Tagen genommene MRSA–Abstriche im Kulturnachweis negativ sind.

Cave
Bei 20 bis 50 % der „Sanierten“ ist der Erreger Monate nach der scheinbar erfolgreichen Sanierung wieder/weiterhin nachweisbar.

Gründe:
Re-Besiedlung aus der kontaminierten Umgebung, initial lediglich Unterdrückung aber keine komplette Eradikation des Erregers aus dem Körper des Patienten.

Deswegen ist es sinnvoll, eine weitere Abstrichuntersuchung auf MRSA ca. 6 Monate nach der Sanierungsbehandlung vorzunehmen.

Diagnostik (zum Erstnachweis bzw. Verlauf)

Siehe Instruktionen für Kontrollabstriche.

Regelhaft erfolgt der Nachweis mit Kulturmethoden und Nukeinsäuretest (PCR).

Hygienemaßnahmen/Schutzmaßnahmen

Isolierung

Isolierung nicht erforderlich für/wenn

  • Heimbewohner/Patienten ohne besonderes Risiko
  • Kolonisierte Stellen mit Verbänden abgedeckt werden können
  • Heimbewohner/Patienten die Situation erfassen und selbst sorgfältige Hygienemaßnahmen durchführen können

Für Mitbewohner mit Risikofaktoren ist die Standardhygiene zu beachten.

  • Risikofaktoren sind z. B. Hautdefekte, Sonden, Katheter

Einzelunterbringung erforderlich bei

Heimbewohnern/Patienten, bei denen

  • die Gefahr einer Streuung besteht
    • mit produktivem Husten
    • Tracheostoma
    • offene Hautläsionen, die nicht abgedeckt werden können
  • Desorientiertheit auftritt

Die psychische Belastung als Folge der Isolierung ist zu bedenken und im Vergleich zum nur bedingten Schutz vor Übertragungen zu wichten!

Kohortenisolierung

Eine Kohortenisolierung, d. h. die gemeinsame Unterbringung mehrerer MRSA-kolonisierter/-infizierter Personen, ist möglich.

Soziale Kontakte

Bei ordnungsgemäßer Standardhygiene ist die Teilnahme am Gemeinschaftsleben möglich!

Mobile Bewohner können am Gemeinschaftsleben teilnehmen, wenn Hautläsionen/offene Wunden abgedeckt sind und das Tracheostoma mit künstlicher Nase (HME-Filter) bedeckt ist.

Entisolierung

Entisolierung von MRSA-kolonisierten/-infizierten Heim­bewohnern/Patienten, wenn von einer (vorläufigen) Sanierung des Patienten auszugehen ist, entsprechend der

  • unten genannten Sanierungsbehandlung und
  • oben genannten Untersuchungen

Kontaktpatienten bzw. -Heimbewohner

Sind alle Patienten, die mit einem MRSA-Patienten in einem Zimmer gelegen haben, unabhängig von der Kontaktzeit.

Pflege- und Reha-Einrichtungen

In Pflege- und Reha-Einrichtungen werden bei den Kontaktpersonen keine Kontrollabstriche durchgeführt!

Immer gilt

Strikte Einhaltung der Standardhygiene!

Siehe auch unter „Vorgehen bei MRSA-Kolonisation/-Infektion

Besucher

Keine Schutzmaßnahmen erforderlich.

Händehygiene siehe unter Händedesinfektion

Ambulanter Bereich

Barrierepflege ist möglich.

Wenn aus organisatorischen Gründen nicht möglich, muss der Patient isoliert werden.

Händedesinfektion

Personal

Vor und nach Kontakt zu dem MRSA-positiven Heimbewohner/Patienten, nach Kontakt mit erregerhaltigem Material oder kontaminierten Gegenständen/Wäschestücken und nach dem Ablegen von Einmalhandschuhen.

Heimbewohner/Patient (MRSA positiv)

Vor Umgang mit Bewohner(n) des selben Zimmers, vor Teilnahme an gemeinschaftlichen Aktivitäten. (Anleitung durch das Pflegepersonal)

Einmalhandschuhe

Entsorgung im Zimmer.

Erforderlich bei Kontakt mit erregerhaltigem Material, Körperflüssig­keiten oder Ausscheidungen.

Nach dem Ablegen Hygienische Händedesinfektion!

Schutzkittel

Erforderlich bei Arbeiten mit möglichem Kontakt mit erregerhaltigem Material, Körperflüssigkeiten, Ausscheidungen, Sekreten (zum Beispiel Inkontinenzpflege) sowie beim Bettenmachen.

Patientenbezogen einsetzen.

Aufhängen der Schutzkittel (Mehrwegkittel) im Zimmer mit der Außenseite nach außen.

Wechsel täglich und bei Verschmutzung bzw. Einmalkittel verwenden.

Mund-Nasen-Schutz

Erforderlich bei/beim

  • Versorgung ausgedehnter Wunden
  • Tracheostomapflege
  • Kontakt zu einem hustenden bzw. niesenden Bewohner/Patienten mit MRSA-Nachweis im Nasen-Rachen­raum
  • Bettenmachen

Wäscheentsorgung

Entsorgung im Zimmer.

Transport zur Wäscherei im fest verschlossenen Wäschesack.

Die Entsorgung im Plastiksack ist nur bei Durchfeuchtung notwendig.

Geschirr

Geschirrspülautomat, Betriebstemperatur > 60 °C

Sofern vorhanden, chemisch-thermische Desinfektion mit Gewerbe­geschirrspüler.

Pflege-/Behandlungs- und Untersuchungsgeräte und -Hilfsmittel (Medizinprodukte)

Heimbewohner-/Patientenbezogen einsetzen

Sofort nach Gebrauch desinfizieren bzw. nach Herstellerangaben aufbereiten bzw. verwerfen.

Vorratshaltung von Wäsche, Medikamenten und Sterilgut im Zimmer auf ein Minimum reduzieren.

Sobald ein Heimbewohner/Patient nicht mehr kolonisiert/infiziert ist, müssen die gesamten im Zimmer befindlichen, offen gelagerten Gegenstände desinfizierend gewaschen oder desinfiziert und/oder sterilisiert oder entsorgt werden.

Abfallentsorgung

Normale Entsorgung (‘‘Krankenhausspezifische Abfälle‘‘ – AS 180104/180101/Abfallgruppe B)

Fäzes und Urin in die Kanalisation

Flächendesinfektion

Desinfektion aller erreichbaren Flächen im Bewohnerzimmer/Patientenzimmer mindestens 1 x pro Tag (ca. 30 Minuten nach dem Bett machen), bei Entlassung bzw. sofortige Desinfektion nach Kontamination.

Desinfektionsmittel laut Plan

Patiententransfer

Die Zieleinrichtung und das Transportpersonal sind über die MRSA-Besiedlung/-Infektion vorab zu informieren.

Der ausgefüllte

ist bei der Verlegung (auch innerhalb der UMR) und Entlassung zwingend mitzugeben.

Patient

Erhält bei nachgewiesener nasaler und/oder pharyngealer Besiedlung einen Mund-Nasen-Schutz.

Bei verständigem, sich offenkundig an die Hygieneregeln haltenden Patienten ohne Zeichen einer Atemwegsinfektion kann, wegen der Stigmatisierung, gegebenenfalls auf den Mund-Nasen-Schutz verzichtet werden.

Vor dem Verlassen des Zimmers sind die Hände zu desinfizieren, gegebenenfalls passiv durch das Personal.

Bei Wundinfektionen mit MRSA muss vor dem Transport ein Verbandwechsel durchgeführt werden, wenn dieser durchfeuchtet ist oder sich gelöst hat.

Personal

Trägt Schutzhandschuhe und beachtet die Regeln zur Hände­desinfektion.

Nur bei direktem Kontakt zum Patienten, z. B. beim Umlagern, ist ein Schutzkittel/Schürze und gegebenenfalls ein Mund-Nasen-Schutz anzulegen.

Nach Ablegen der Schutzausrüstung ist eine Hygienische Hände­desinfektion durchzuführen.

Nach dem Transport ist eine gezielte Flächendesinfektion von allen Kontaktflächen durchzuführen.

Medizinprodukte

Unmittelbar nach dem Transport Kontaktflächen desinfizieren.

Besonderheiten für das Personal

Siehe „Übersicht zur MRSA-Dekontamination und Folgeabstriche zur Ausgabe an die Mitarbeiter“

Schwangere Mitarbeiterinnen

Kontakt mit dem Patienten ist erlaubt.

Die Standardhygieneregeln werden genau eingehalten.

MRSA-Screening bzw. Kontrollabstriche

Eine routinemäßige Untersuchung von unverdächtigen Heimbewohnern/Patienten auf MRSA ist nicht prinzipiell notwendig.

In Abhängigkeit einer ärztlichen Risikoanalyse (z. B. Identifikation von MRSA-Träger durch gezielte Anamnese und Risikobasierte Untersuchung) kann eine solche Untersuchung bei einem Patienten oder Patientengruppen durchgeführt werden.

MRSA-Screening

In diesem Fall besteht das MRSA Screening aus jeweils einer Abstrichserie von:

  • Beiden Nasenvorhöfen
    • mit einem sterilen beflockten Stieltupfer
  • Rachen
    • mit einem separaten sterilen beflockten Stieltupfer
  • Gegebenenfalls Wunden
    • mit einem separaten sterilen beflockten Stieltupfer

Sanierung

Eine im Krankenhaus begonnene Sanierung ist fortzuführen!

Die Entscheidung für bzw. gegen eine in der konkreten Einrichtung zu beginnende Sanierung liegt im Ermessen des Arztes.

Wiederholung

Wiederholung eines erfolglosen Sanierungsversuchs nur nach Rückkoppelung mit einem Hygiene-kompetenten Arzt!

Allgemein

  • 1x täglich Wäschewechsel
    • Bekleidung, Bettwäsche, Utensilien der Körperpflege Waschlappen, Handtücher u. ä.
  • 1x täglich antiseptische Ganzkörperwaschung inklusive Haarwaschung mit einer antimikrobielle Waschlotion
    • z. B. mit Octenisan Waschlotion – Anwendung nach Herstellerangaben

Sanierung der Nase

Die Applikation von antibiotischer bzw. antiseptischer Nasensalbe ist zu empfehlen

  • z. B. Octenisan-Nasengel
  • 3 x täglich über 5 Tage in beide Nasenvorhöfe

Alternativ können PVP-Jod-Präparate oder andere lokal applizierbare Antibiotika mit nachgewiesener Wirksamkeit eingesetzt werden

  • z. B. Mupirocin, Bacitracin

Dekontamination der Mundhöhle

Nach dem Zähneputzen

  • Mund- und Rachenraum mit einem getränkten Tupfer ausstreichen oder Mundspülung vornehmen bzw. Gurgeln
    • z. B. mit Octenident, Octenisept oder ersatzweise 0,2%igem Chlorhexidin-Guconat

Zahnbürste, Zahnprothese

  • Bevorzugt Einweg-Zahnbürsten nutzen
  • Andernfalls Zahnbürste, gegebenenfalls auch Zahnprothese, vollständig bedeckt in Mundspüllösung einlegen
    • z. B. Octenident, Octenisept
    • Einwirkzeit: 1 Minute
    • Danach mit Trinkwasser abspülen
    • Lösung nach Gebrauch entsorgen

Wundbehandlung

Wundbehandlung von MRSA-infizierten/-kolonisierten Wunden oder Hautläsionen erfolgt nach ärztlicher Anordnung, gegebenenfalls Rücksprache mit der Wund-/Enterostomatherapeutin.

Umgang mit Medizinprodukten

Atemtrainer (Volumetrieübungsgerät)

  • Während einer Sanierungsphase ist das System täglich zu verwerfen
  • siehe BHO/Atemtrainer

Atemtherapiegerät (EzPAP)

  • Während einer Sanierungsphase ist das System täglich zu verwerfen
  • siehe BHO/Atemtrainer

Schlafapnoe-Masken

  • tägliche Aufbereitung nach Herstellerangaben

Vorgehen nach der Sanierung

Kontrollabstriche

Beginnend mit dem 1. Tag nach Beendigung einer lokalen Sanierungsbehandlung

  • 3 Kontrollabstriche
    • von den vorher nachweislich besiedelten und den sanierten Bereichen  im Abstand von 4 Stunden
  • Unter einer lokalen Sanierungsbehandlung bzw. unter einer MRSA-wirksamen Antibiotikatherapie sind Kontrollabstriche nicht sinnvoll!
  • Antibiogramm beachten

Kontaktpatienten

Pflege- und Reha-Einrichtungen

In Pflege- und Reha-Einrichtungen werden bei den Kontaktpersonen keine Kontrollabstriche durchgeführt!

Psychiatrische Kliniken

Bei Kontaktpatienten in psychiatrischen Kliniken je ein Abstrich von Nasenvorhöfen, Rachen und gegebenenfalls Wunden.

Rehabilitationseinrichtungen

Teilnahme an Rehabilitationsmaßnahmen

Rehabilitanden mit MRSA/MRE können an Rehabilitationsmaßnahmen teilnehmen, dabei ist zu beachten, das therapeutische Gegenstände und Utensilien wischdesinfizierbar sind.

Isolierung

Im Reha-Bereich bestehen seitens der Hygiene keine Einschränkungen (insbesondere eine Isolierung) für den MRSA-Patienten, sofern dieser jederzeit diszipliniert und technisch korrekt eine Händehygiene durchführt.

Speisenversorgung

Die Klinikleitung kann aus psychologischen Gründen, in Absprache mit dem zuständigen Krankenhaushygieniker, besondere Regeln für die Speisenversorgung im Rahmen eines Buffetservice sowie für den engen unmittelbaren bzw. mittelbaren Körperkontakt mit anderen Patienten (Ergotherapie, Lehrküche, Mannschaftssportarten) aufstellen.

Schwimmbad

Die Nutzung eines Schwimmbads ist möglich. Dabei sind für die Wasserhygiene und die Hygiene der Oberflächen die Kriterien nach DIN 19643 einzuhalten.

Tiergestützte Therapien

Tiergestützte Therapien sind nicht durchzuführen.

Gemeinschaftsleben

Bei nicht kooperationsfähigen Rehabilitanden ist individuell festzulegen unter welchen Bedingungen eine Teilnahme am Gemeinschaftsleben möglich ist.

Stand: Oktober 2022

MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) in Pflege–/Reha-Einrichtungen und in Psychiatrischen Kliniken

Meldebögen

(Auszug Formulare Bereich Hygiene)

MRSA - Aufnahmescreening

Stand: 08/2020

MRSA - Aufnahmescreening - Patientenfragebogen

MRE - Überleitungsbogen

Stand: 08/2020

Einsenderhinweis

(Auszug Einsenderhinweise IMIKRO)

Staphylococcus aureus (Methicillin resistenter Staphylococcus aureus - MRSA)

Staphylococcus aureus

(Methicillin resistenter Staphylococcus aureus - MRSA)

Verfahren

Kultureller Nachweis

Nachweis von DNA

Indikation

Screening bei Patienten mit Risikofaktoren → „Screening bzw. Kontrollabstriche“

Material

Kultur und PCR (Screening)

  • beidseitiger Nasenabstrich und Rachenabstrich
 

Methode

Kultur

  • Anzucht und gegebenenfalls Resistenztestung

PCR

  • Nachweis des nuc-, orfX-, mecA/mecC-Gens
 

Lauris-
Auftragserteilung

Kultur

  • Allgemeine Vorlagen → Mikrobiologie → Bakteriologie / allgemeine Auftragsinformationen → Bakteriologie MRSA Screening → MRSA Screen bei Aufnahme (Kultur)
  • Allgemeine Vorlagen → Mikrobiologie → Bakteriologie / allgemeine Auftragsinformationen → Bakteriologie MRSA Screening → MRSA Screen nach Kontakt

PCR und Kultur

  • Allgemeine Vorlagen → Mikrobiologie → Bakteriologie / allgemeine Auftragsinformationen → Bakteriologie MRSA Screening → MRSA Screen bei Aufnahme (PCR + Kultur)
 

Weiterführende Informationen

Hygienemerkblätter der UMR

Formulare

 

Stand: Januar 2021

Staphylococcus aureus (Methicillin resistenter Staphylococcus aureus - MRSA)

Zeitliches Bearbeitungsschema

Erreger

Nachweisart

Geeignete Materialien

Mo.

Di.

Mi.

Do.

Fr.

Sa.

So.

Salmonella spp.

PCR

Stu.

x

x

x

x

x

 

x1

Salmonella spp.

Kultur

Stu.

x

x

x

x

x

x1

x1

Sandfliegenfiebervirus

AK

Ser.

x

x

x

x

x

x1

x1

Sapovirus

PCR

Stu.

x

x

x

x

x

 

x1

SARS-CoV-2

PCR

AWM

x

x

x

x

x

x1

x1

Schimmelpilze

PCR

EDTA-Bl., AWM, Li., Gew.

 

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Schimmelpilze

Kultur

siehe "mögliche Materialien"

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Shigella spp.

PCR

Stu.

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Shigella spp.

Kultur

Stu.

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Sprosspilze

Kultur

siehe "mögliche Materialien"

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Staphylococcus aureus
(MSSA)

PCR

AWM

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Staphylococcus aureus
(MSSA)

Kultur

siehe "mögliche Materialien"

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Staphylococcus aureus
(MRSA)

PCR

AWM

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Staphylococcus aureus
(MRSA)

Kultur

siehe "mögliche Materialien"

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Staphylococcus aureus
(PVL-bildende S. aureus)

PCR (Ku.)

siehe "mögliche Materialien"

auf Anforderung

Streptococcus agalactiae
(B-Streptokokken)

PCR

Li.

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Streptococcus agalactiae
(B-Streptokokken)

Kultur

siehe "mögliche Materialien"

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Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken)

AG

Li., Ur.

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Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken)

PCR

AWM

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Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken)

PCR

Li.

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Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken)

Kultur

siehe "mögliche Materialien"

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Stand: Februar 2023

Legende

Erklärung Symbole Wochentage

Symbol

Erklärung

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Bearbeitung der Materialien bei Probeneingang bis 18:00 Uhr
(die Bearbeitungszeiten variieren methodenbedingt zwischen 0,5 h bis 28 d)

x1

Bearbeitung der Materialien bei Probeneingang bis 10:30 Uhr
(die Bearbeitungszeiten variieren methodenbedingt zwischen 0,5 h bis 28 d)

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sofortige Bearbeitung nur bei Augenabstrichen (Keratokonjunktivitis epidemica), sonst am Folgetag

x3

sofortige Bearbeitung der HIV-Serologie im Rahmen von Nadelstichverletzungen (NSV)

Geeignete Materialien

Abkürzungen

Erklärung

A.-Abstr.

Analabstriche

Abstr.

Abstriche

AWM

Atemwegsmaterialien

BAL

Bronchioalveoläre Lavage

EDTA-Bl.

EDTA-Blut

Gew.

Gewebe

Li.

Liquor

Nagelgesch.

Nagelgeschabsel

Pkt.

Punktate

Ser.

Serum

Stu.

Stuhl

Ur.

Urin

Mögliche Materialien

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"Sonstige Materialien" bitte nur nach Rücksprache mit den verantwortlichen akademischen Mitarbeitern annehmen bzw. zur Einsendung zulassen.

Nachweisart

Kürzel

 

AG

Antigennachweis

AK

Antikörpernachweis

Kultur

Kulturnachweis

PCR

Polymerasekettenreaktion

Seq

Sequenz

Hinweis Versand

In obiger Liste nicht aufgeführte Untersuchungsgänge können nach telefonischer Absprache an ausführende Laboratorien verschickt werden.

Probenahmegefäß zur Untersuchung auf MRSA

Erwachsene

eSwab™„regular“

Optisches Merkmal

Malve-farbener Deckel

Anwendung/Eignung

  • Kulturelle bakteriologische und mykologische Diagnostik
  • PCR und Antigennachweise
    • z. B. Wund-/Nasen-/Rachenabstriche

Firma

Mast Diagnostics

Artikel-Nummer

80490CEA

SAP-Nummer

11 000 019 214

Pädiatrie

eSwab™„minitip“

Optisches Merkmal

Orange-farbener Deckel

Anwendung/Eignung

  • Kulturelle bakteriologische und mykologische Diagnostik
  • PCR und Antigennachweise
    • Kleinere Tupfer für:
      • Pädiatrie
      • Urogenitalabstriche

Firma

Mast Diagnostics

Artikel-Nummer

80481CE

SAP-Nummer

11000019215

Isolierung

(Auszug Basishygieneordnung der UMR)

MRSA

(Auszug Isolierungsschema UMR)

Isolierungstafel

Isolierung


Stand: Februar 2024

Isolierungstafel

Informationen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

(Auszug Informationen für MitarbeiterInnen Bereich Hygiene)

MRSA–Dekontamination und Folgeabstriche - Mitarbeiter

Übersicht zur MRSA-Dekontamination und Folgeabstriche

zur Ausgabe an die Mitarbeiter

 

Octenisan Nasengel

Dekontamination der Mundhöhle

Antiseptische Ganzkörperwaschung

Tag

Datum

Nasensalbe mit einem frischen Applikator in die vorderen Nasenlöcher einbringen.
Durch Andrücken der Nasenflügel wird eine gleich­mäßige Benetzung erzielt.

Gurgeln mit Octenident, Octenisept
oder ersatzweise
Chlorhexidin-Gluconat 0,2 %

Ganzkörperwaschung (inkl. Haarwäsche) mit antimikrobieller Waschlotion, z. B. Octenisan wash lotion, Einwirkzeit: mindestens 1 Minute, weitere Hinweise siehe Herstellerangaben

1.

 

3 x täglich

nach dem Zähne putzen

1x täglich

2.

 

3 x täglich

nach dem Zähne putzen

1x täglich

3.

 

3 x täglich

nach dem Zähne putzen

1x täglich

4.

 

3 x täglich

nach dem Zähne putzen

1x täglich

5.

 

3 x täglich

nach dem Zähne putzen

1x täglich

6.

 

 
  • 3 Kontrollabstriche im Abstand von ca. 4 Stunden von den vorher nachweislich besiedelten und den sanierten Bereichen
  • Abstrich mit sterilem beflocktem Tupfer + Röhrchen mit malvenfarbenen Deckel + Transportmedium
 

Unter einer lokalen Sanierungsbehandlung bzw. MRSA-wirksamen antibiotischen Therapie (z. B. Zyvoxid, Vancomycin) sind Kontrollabstriche nicht durchzuführen!!

  • Sanierung erfolgt in der Regel nach Absprache mit der Klinik-/Stationsleitung und/oder dem betriebsärztlichen Dienst unter Beratung durch die Krankenhaushygiene
  • Einsatz von MRSA-kolonisiertem Personal im Patientenbereich ist individuell zu entscheiden und mit der Krankenhaushygiene abzustimmen

Empfehlung zur Vermeidung einer Rekontamination

Persönliche Gegenstände

Desinfektion/Austausch von Rasierer, loser Zahnprothesen, Zahnbürsten, In-Ear-Kopfhörern oder Ähnliches

Desinfektion in z. B. Octenident/Octenisept (Einwirkzeit 1 Minute; danach mit Trinkwasser abspülen)

Deoroller

Keine Verwendung von Deorollern!

Wäsche

1 x täglich wechseln (Bekleidung, Bettwäsche, Utensilien der Körperpflege z. B. Handtücher, Waschlappen und Ähnliches)

Atemtrainingsgeräte

Täglich erneuern

Schlafapnoe-Masken

Tägliche Aufbereitung nach Herstellerangaben


Stand: September 2023

Übersicht zur MRSA-Dekontamination und Folgeabstriche zur Ausgabe an die Mitarbeiter

Informationen für Patienten

(Auszug Informationen für Patienten Bereich Hygiene)

MRSA-Sanierung und Folgeabstriche - Patienten

Übersicht zur MRSA-Sanierung und Folgeabstrichen

für Patienten

 

Sanierung der Nase

Dekontamination der Mundhöhle

Antiseptische Ganzkörperwaschung

 

 

Antibiotische/antiseptische Nasensalbe

  • Octenisan-Nasengel oder
  • PVP–Jod–Präparate oder
  • andere lokal applizierbare Antibiotika mit nachgewiesener Wirksamkeit

Nasensalbe mit einem frischen Applikator in die vorderen Nasenlöcher einbringen.
Durch Andrücken der Nasenflügel wird eine gleichmäßige Benetzung erzielt.

Octenident, Octenisept oder ersatzweise Chlorhexidin-Gluconat 0,2 %

Ganzkörperwaschung mit antimikrobieller Waschlotion (inkl. Haarwäsche)

  • z. B. Octenisan wash lotion
  • Einwirkzeit: mindestens 1 Minute,
  • Weitere Hinweise siehe Hersteller­angaben
 

Patient mobil

Patient immobil

Gurgeln

Mund-Rachen-Raum mit getränktem Tupfer auspinseln

TagDatum   

1.

 

3 x täglich

nach dem Zähne putzen

1x täglich

2.

 

3 x täglich

nach dem Zähne putzen

1x täglich

3.

 

3 x täglich

nach dem Zähne putzen

1x täglich

4.

 

3 x täglich

nach dem Zähne putzen

1x täglich

5.

 

3 x täglich

nach dem Zähne putzen

1x täglich

6.

 

 
  • 3 Kontrollabstriche im Abstand von ca. 4 Stunden von den vorher nachweislich besiedelten und den sanierten Bereichen
  • Abstrich mit sterilem beflocktem Tupfer + Röhrchen mit malvenfarbenen Deckel + Transportmedium, siehe HMB MRSA
 

Unter einer lokalen Sanierungsbehandlung bzw. unter einer MRSA-wirksamen Antibiotikatherapie (Antibiogramm beachten) sind Kontrollabstriche nicht sinnvoll!

Wundbehandlung

Die Wundbehandlung von MRSA-infizierten/-kolonisierten Wunden oder Hautläsionen erfolgt nach ärztlicher Anordnung und gegebenenfalls Rücksprache mit der Wund-/Enterostoma-Therapeutin.

Empfehlung zur Vermeidung einer Rekontamination

Persönliche Gegenstände

Desinfektion/Austausch von Rasierer, loser Zahnprothesen, Zahnbürsten, In-Ear-Kopfhörern oder Ähnliches
Desinfektion in z. B. Octenident/Octenisept (Einwirkzeit 1 Minute; danach mit Trinkwasser abspülen)

Deoroller

Keine Verwendung von Deorollern!

Wäsche

1 x täglich wechseln (Bekleidung, Bettwäsche, Utensilien der Körperpflege z. B. Handtücher, Waschlappen und Ähnliches)

Atemtrainingsgeräte

System während der Sanierungsphase täglich verwerfen!

Schlafapnoe-Masken

Tägliche Aufbereitung nach Herstellerangaben

Stand: Oktober 2022

Übersicht zur MRSA-Sanierung und Folgeabstrichen für Patienten

MRE-Patienteninformation für Eltern, Begleitpersonen und Besucher

MRE-Patienteninformation

MRE-Informationsblatt für Eltern, Begleitpersonen und Besucher

Liebe Patienten, liebe Eltern und Begleitpersonen,

Sie haben erfahren, dass Sie oder Ihr Angehöriger oder Ihr Kind Träger eines multiresistenten Erregers (MRE) sind / ist oder unter einer Infektion mit einem MRE leidet. Gegebenenfalls ist es auch unbewusst zu einem Kontakt gekommen, z. B. über einen Zimmernachbarn.
Daher werden bestimmte Maßnahmen zur größtmöglichen Sicherheit Ihrer Person / Ihres Angehörigen und zur Sicherheit der Krankenhaus-Umgebung ergriffen.

Möglicherweise beunruhigt Sie diese Information. Wir möchten Ihnen auf diesem Weg erklären, was MRE sind und welche Konsequenzen daraus für Patienten und Angehörige entstehen, um Ihnen so ein sicheres Gefühl zu geben.

Was bedeutet MRE?

MRE ist ein zusammengefasster Begriff für bakterielle Infektionserreger, die eine Resistenz gegen einige Antibiotika aufweisen – d. h. dass diese Antibiotika bei einer Infektion mit solchen Erregern nicht mehr für eine Therapie genutzt werden können.

Die zu den MRE zählenden unten genannten Erreger, MRSA, VRE und MRGN, werden hier gesammelt erklärt.

Was bedeutet MRSA?

MRSA bedeutet Methicillin resistenterStaphylococcus aureus.

Das Bakterium Staphylococcus aureus kommt bei vielen gesunden Menschen im Nasen-/Rachenbereich oder auf der Haut vor. Man spricht dann von einem „Träger“.

Das Bakterium ist für gesunde Menschen meist harmlos, kann allerdings, insbesondere bei abwehrgeschwächten Menschen, zu Infektionen führen, die einer antibiotischen Behandlung bedürfen. Bei bestimmten Staphylococcus aureus-Stämmen sind das sonst gut wirksame Antibiotikum Methicillin und weitere Antibiotika aus dieser Wirkstoffklasse nicht mehr wirksam. Deshalb bezeichnet man diese Erreger als „Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus“ (MRSA).

MRSA-Infektionen können selbstverständlich auch therapiert werden, allerdings bedarf es dazu besonderer Antibiotika, die ggfs. jedoch nur intravenös verabreicht werden können.

Was bedeutet VRE?

VRE bedeutet Vancomycin-resistente Enterokokken.

Enterokokken sind Bakterien, die bei allen Menschen im Darm vorkommen.

In seltenen Fällen, in der Regel nur bei abwehrgeschwächten Personen, können auch sie Infektionen verursachen. Das sonst wirksame Antibiotikum Vancomycin ist bei bestimmten Entero­kokken-Stämmen nicht mehr wirksam. Deshalb bezeichnet man diese Bakterien als „Vancomycin-resistente Enterokokken“ (VRE). Auch hier ist eine antibiotische Therapie mit besonderen Substanzen noch möglich.

Was bedeutet MRGN?

MRGN bedeutet multiresistente Gram-negative Stäbchen.

Damit werden Bakterien bezeichnet (z. B. Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Pseudo­monas aeruginosa u. a.), die Resistenzen gegen eine Reihe von Antibiotika erworben haben.

Ein gewisser Prozentsatz der Normalbevölkerung trägt diese Erreger im Darm, ohne dass diese Probleme machen. Hier muss man auch nicht behandeln. Bei einer Infektion mit diesen Bakterien muss jedoch auf besondere Antibiotika zurückgegriffen werden.

Wie bekommt man MRE?

Bereits vor der Aufnahme in das Krankenhaus kann eine Besiedelung („Trägerstatus“) oder Infektion unerkannt vorliegen. MRSA, VRE und MRGN können aber auch im Krankenhaus erworben werden.

Die Übertragung zwischen Menschen geschieht meist über Kontakt, z. B. das Berühren mit kontaminierten Händen bzw. von kontaminierten Gegenständen. Deswegen ist eine Händedesinfektion die wichtigste Maßnahme, um die Ausbreitung von MRE zu verhindern.

Wie untersucht man auf MRE?

Eine Besiedelung mit MRE wird durch gezielte Diagnostik (Screening) abgeklärt.

Hier wird an bestimmten Körperstellen ein Abstrich mit einem Wattetupfer genommen. Die betrifft in den meisten Fälle die Nase, den Rachen, oder den Anus. Im Falle einer Infektion erfolgt die Diagnostik vom Ort des Infektionsgeschehens.

Wie wird ein MRE-Trägerstatus „beseitigt“?

Um MRSA auf der Haut und den Schleimhäuten zu beseitigen, werden sogenannte Dekolonisierungsmaßnahmen durchgeführt. Da der Erreger vor allem auf Haut- und Schleim­häuten zu finden ist, zielen die Maßnahmen genau auf diese Körperareale ab.

So eine Sanierung dauert in der Regel 5 Tage und umfasst folgende Schritte:

Behandlung

  • der Nase mit antibiotischer/antiseptischer Nasensalbe
  • der Mundhöhle mit desinfizierender Mundspüllösung
  • der Haut und Haare durch antiseptische Körperwaschung

Die Information zu Maßnahmen der Dekolonisation und Umsetzung erfolgt durch das Pflege­personal vor Ort.

Bei VRE und MRGN gibt es derzeit keine wirksamenMaßnahmen zur Dekolonisierung, da diese Erreger vor allem im Darm vorkommen und entsprechende Maßnahmen ebenfalls auf die lebenswichtigen Darmkeime wirken würden.

Es ist möglich, jeden MRE auch ohne Behandlung über die Zeit zu verlieren.

Welche Maßnahmen sind im Krankenhaus notwendig?

MRE-Träger und -Erkrankte werden typischerweise getrennt von anderen Patienten unter­gebracht, um das Übertragungsrisiko möglichst klein zu halten.

Die Notwendigkeit zu so einer isolierten Unterbringung, ob alleine oder mit anderen MRE-Trägern, wird individuell vom behandelnden Arzt und der Krankenhaushygiene festgelegt.

Zimmer, in denen isolierte Patienten untergebracht sind, werden an der Tür durch eine Tafel mit Hinweisen gekennzeichnet.

Wie verhalten Sie sich als Besucher von isolierten Patienten?

  • Alle Besucher müssen sich vor dem Betreten des Zimmers im Stationsstützpunkt melden.
  • Das Anlegen von Schutzkleidung ist mit der Station abzustimmen, sofern die Besucher aus­schließlich im Patientenzimmer verweilen.
  • Bei Bewegungen außerhalb des Zimmers gelten die u. g. Vorgaben für Begleitperson (Eltern).
  • Die Besucher werden durch das Stationspersonal zu einer regelmäßigen Hände­desinfektion angeleitet und dazu aufgefordert, diese vor und nach Kontakt mit dem Patienten durchzuführen.

Wie verhalten Sie sich als Begleitperson (Eltern)?

  • Mit den Patienten stationär aufgenommene Eltern/enge Kontaktpersonen werden ggf. gemeinsam mit dem Patienten isoliert.
  • Während des Aufenthalts im Zimmer ist das Tragen eines Schutzkittels nicht erforderlich.
  • Eine Einweisung in die Händehygiene nach Kontakt mit infektiösem Material und vor Verlassen des Patientenzimmers erfolgt durch das Stationspersonal.
  • Außerhalb des Zimmers wird, insbesondere vor Betreten von gemeinschaftlich genutzten Räumen (Küche etc.) und möglichem Kontakt mit anderen Eltern/Kindern, ein frischer Einwegkittel übergezogen und ggf. ein Mund-Nasen-Schutz angelegt.

Können Patienten mit MRE entlassen werden?

Patienten, bei denen keine medizinische Indikation für einen Krankenhausaufenthalt besteht, können auch als MRE-Träger entlassen werden.

Besteht eine Gefahr für die Familie?

Für gesunde Menschen mit ungestörten Abwehrfunktionen stellen MRE in der Regel keine Gefahr dar.

Liebe Patienten, liebe Eltern und Begleitpersonen,

wir hoffen, Ihnen mit unseren Ausführungen geholfen, einige Fragen geklärt und Sicherheit gegeben zu haben.

Wir wünschen eine gute Besserung bzw. dauerhafte Gesundheit für Sie alle,

Hygieneteam der Rostocker Universitätsmedizin


Stand: Juli 2022

MRSA-Patienteninformation - Deutsch

MRSA-Patienteninformation

MRSA-Informationsblatt für Patienten und Besucher

Sehr geehrte Patientin und sehr geehrter Patient,
Sehr geehrte Besucher,

Sie haben soeben erfahren, dass Sie einen ‘‘MRSA‘‘ haben bzw., dass Sie ein MRSA–Kontaktpatient sind. Bestimmte Maßnahmen müssen zu ihrer Sicherheit und zur Sicherheit ihrer Umgebung ergriffen werden.

Wahrscheinlich sind Sie jetzt etwas beunruhigt. Wir möchten Ihnen auf diesem Weg erklären, was ein „MRSA“ ist, welche Bedeutung er hat und Ihnen so die Unruhe nehmen.

Was bedeutet MRSA?

MRSA bedeutet Methicillin resistenter Staphylococcus aureus.

Zum besseren Verständnis möchten wir Ihnen zunächst die Begriffe erklären:

Staphylococcus aureus ist ein Bakterium. Es kann auf der Haut und/oder auf Schleim­häuten sitzen ohne krank zu machen. Man spricht dann von einem „Trägertum“. Viele gesunde Erwachsene sind dauernd oder vorübergehend Träger.

Das „Trägertum“ stellt kein gesundheitliches Problem für Sie und Ihren Angehörigen dar. Allerdings können diese Bakterien unter bestimmten Voraussetzungen (z. B. bei schweren Erkrankungen) beim Träger oder bei Menschen in seiner Umgebung zu Entzündungen (Infektionen) führen.

Bei schweren Entzündungen muss mit Antibiotika behandelt werden.

Was bedeutet nun Methicillin-resistent?

Methicillin ist ein Antibiotikum. Resistent bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das Bakterium eine Widerstandsfähigkeit gegen dieses Antibiotikum erlangt hat.

Bei MRSA handelt es sich also um Bakterien der Art Staphylococcus aureus, gegen die das Antibiotikum Methicillin nicht mehr wirksam ist. Meist ist die Methicillin–Resistenz mit Resistenzen gegen andere Antibiotika verknüpft.

Im Falle einer behandlungsbedürftigen Infektion bleiben daher nur noch einige Antibiotika zur Behandlung übrig.

MRSA können wie jeder andere Staphylococcus aureusohne krank zu machen auf der Haut und/oder Schleimhäuten sitzen und verschwinden oft von alleine, ohne jemals vom Träger bemerkt zu werden.

Außerhalb des Krankenhauses sind Sie meistens von gesunden Menschen umgeben. Für diese Menschen stellt der MRSA keine Gefahr dar. Aus diesem Grund sind zu Hause keine besonderen Maßnahmen nötig. Nur bei stark abwehrgeschwächten kranken  Angehörigen wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt.

Warum sind besondere Maßnahmen notwendig?

Sie fragen jetzt sicher, warum dann so einschneidende und für Sie belastende Maßnahmen ergriffen werden.

Wir möchten zur Beantwortung der Frage folgendes aufführen:

Der „MRSA“ kann sich bei allen Personen, die mit dem Träger in Kontakt kommen (Mitpatienten, beim Pflegepersonal, bei Ärzten, beim Reinigungspersonal, Besucher), auf der Haut oder in der Nase ansiedeln. Von diesen besiedelten Personen aus kann er über deren Hände, beim Niesen oder Husten, auf andere Patienten und im ganzen Krankenhaus verteilt werden. Patienten können nun wegen ihrer eigentlichen Erkrankung leichter oder auch schwerer verlaufende MRSA-Infektionen bekommen.

Daher muss die Keimausbreitung so weit wie möglich unterbunden werden. Dazu müssen im Krankenhaus bestimmte Maßnahmen durchgeführt werden.

Welche Maßnahmen müssen durchgeführt werden?

Ihre Unterbringung, ob alleine oder mit anderen MRSA-Trägern, wird individuell vom behandelnden Arzt und der Hygienefachkraft festgelegt.

Um eine Weiterverbreitung des Keimes auf andere Personen zu verhindern, wird das Pflege­personal Ihnen wichtige Handlungsabläufe hinsichtlich der Krankenhaushygiene erläutern, z. B.:

  • die Technik der Hygienischen Händedesinfektion

  • der Umgang mit persönlichen Pflegeartikeln (z. B. Rasierer, Zahnbürsten)

  • die antiseptische Ganzkörperwaschung (inkl. Haarwaschung) 1x täglich mit einer antimikrobiellen Waschlotion, z. B. mit Octenisan Waschlotion – Anwendung siehe Herstellerangaben

  • wann sie einen Mund-Nasen-Schutz anlegen müssen

  • Anstelle eines Deorollers verwenden Sie bitte in dieser Zeit ein Spray. Um die Bakterien schnellst möglich los zu werden, verwerfen Sie bitte den angebrochenen Deoroller!

  • den Wäschewechsel 1x täglich
    (Bekleidung, Bettwäsche, Utensilien der Körperpflege, Waschlappen, Handtücher u. ä)

  • Bei direktem Kontakt zu Ihnen trägt das Personal ggf. einen Schutzkittel, einen Mund-Nasen-Schutz und Handschuhe.

  • Um den Keim auf besiedelten Hautarealen zu vernichten, erfolgt eine Behandlung mit einem Antibiotikum oder Antiseptikum z. B. in Form einer Nasensalbe. Diese Maßnahmen werden Ihnen von dem Pflegepersonal bzw. vom Arzt erläutert.

Nach Beendigung der Sanierungsbehandlung (voraussichtlich nach 5 Tagen) werden 3 Kontrollabstriche im Abstand von ca. 4 h an bestimmten Haut-/Schleimhautstellen entnommen. Diese werden in das Labor zur Untersuchung geschickt. Findet sich in diesen Abstrichen kein MRSA mehr, können die besonderen Maßnahmen beendet werden.

Was bedeutet MRSA – Kontaktpatient?

Wir möchten uns nun noch speziell an die „MRSA-Kontaktpatienten“ wenden.

MRSA-Kontaktpatient bedeutet, dass Sie mit einem MRSA-Träger das Zimmer teilen oder geteilt haben. Somit besteht die Möglichkeit, dass auch Sie mit diesem Erreger besiedelt sind. Um dies auszuschließen oder auch zu bestätigen, müssen auch bei Ihnen Abstriche an bestimmten Haut-/Schleimhautstellen (1x) zur Untersuchung auf MRSA entnommen werden.

Sehr geehrte Besucher

Viele gesunde Erwachsene sind dauerhaft oder vorübergehend „MRSA-Träger“.

Wir bitten Sie deshalb, sich vor dem Besuch bei der diensthabenden Pflegeperson zu melden. Diese erklären Ihnen die erforderlichen Maßnahmen.

Zu Beginn und zum Abschluss Ihres Besuches muss eine Hygienische Händedesinfektion erfolgen.

Wir hoffen, Ihnen mit unseren Ausführungen geholfen, einige Fragen geklärt und die Unsicherheit genommen zu haben.

Gute Besserung bzw. dauerhafte Gesundheit wünscht Ihnen das

Hygieneteam der Rostocker Universitätsmedizin


Stand: Mai 2018

MRSA-Patienteninformation - Englisch - Russisch - Türkisch - Arabisch

Verschiedenes

MRSA-KISS

Die Universitätsmedizin Rostock beteiligt sich am
Nationalen Krankenhaus-Infektions-Surveilance-System (KISS)

Module:

  • Modul für Operationsabteilungen (OP-KISS)

  • Modul für lntensivstationen (ITS-KISS)

  • ModuI für Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA-KISS)

  • Modul für Clostridium difficile assoziierte Diarrhö (CDAD-KISS)

  • ModuI für Händedesinfektionsmittelverbrauch (HAND-KlSS)

Die Teilnahme an KISS beinhaltet:

  • die kontinuierliche elektronische Übermittlung der Infektionsdaten und spezieller Risikofaktoren an das NRZ

  • die regelmäßige Teilnahme an Validierungsuntersuchungen

  • die Mitteilung von Daten zu Struktur- und Prozessqualität

  • Übermittlung der Auswertungsdaten durch das NRZ an die behandelnden Ärzte und das Pflegepersonal zur Verbesserung der Infektionsprävention

  • die regelmäßige Teilnahme am KISS-Erfahrungsaustausch

Zertifikat über Qualitätssicherung in der Krankenhaushygiene

ausgestellt vom Nationalen ReferenzZentrum für Surveillance von nosokomialen Infektionen am Intitut für Hygiene und Umweltmedizin Charité - Universitätsmedizin Berlin

Aktuelles Zertifikat

Fortbildungsangebote der Hygienefachkräfte

auch Stationsweiterbildung

Bei Interesse melden Sie sich bitte unter 

0381 / 494 5014

bzw. schicken eine E-Mail an:

hygienefachkraft{bei}med.uni-rostock.de

Ihre Hygienefachkräfte