Hygienemerkblätter (HMB) der UMR
MRSA
(Methicillin resistenter Staphylococcus aureus)
Meldepflicht
Laut Infektionsschutzgesetz § 6 (3) sind 2 oder mehr nosokomiale Infektionen, bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet wird, nicht namentlich zu melden an:
Gesundheitsamt
Abteilung Infektionsschutz
Paulstraße 22
18055 Rostock
0381 381 9552
Formulare sind hier bzw. im SAP abrufbar.
Laut Infektionsschutzgesetz § 7 (1) ist der Nachweis in Blutkultur und/oder Liquor namentlich zu melden - Meldung erfolgt durch das Labor!
Erreger
Staphylococcus aureus
Infektiöses Material
Jedes Material, in dem ein Keimnachweis gegeben ist,
z. B.
- Wundsekrete
- Blut
- Urin
- Atemwegssekrete etc.
Übertragungsweg
Kolonisation vorrangig im Nasenvorhof, von dort Ausbreitung auf andere Bereiche der Haut.
Übertragung des Erregers vorrangig über kontaminierte Hände!
Die aerogene Übertragung spielt nur eine untergeordnete Rolle.
Inkubationszeit
Besiedelung erfolgt direkt ohne Inkubationszeit.
Infektionen entwickeln sich innerhalb weniger Tage.
Dauer der Infektiosität
Ohne Sanierungsbehandlung
So lange eine Besiedelung/Infektion vorliegt.
Aufhebung der Isolierung
Wenn 3 aufeinander folgende MRSA-Abstriche im Kulturnachweis negativ sind
(exakte Durchführung siehe unten).
Diagnostik (zum Erstnachweis bzw. Verlauf)
Siehe Instruktionen für Kontrollabstriche
Regelhaft erfolgt der Nachweis mit Kulturmethoden und Nukeinsäuretest (PCR).
Hygienemaßnahmen/Schutzmaßnahmen
Den Patienten wird die „Patienteninformation MRSA“ übergeben!
Die Lagerung der persönlichen Schutzausrüstung kann im bzw. vor dem Patientenzimmer erfolgen. Dabei sind die baulichen Gegebenheiten sowie etwaige patientenspezifische Regelungen im Hygienemanagement entscheidend.
Isolierung
Erforderlich
Bei Nachweis in Untersuchungsmaterialien aus den Atemwegen
Barrierepflege
In Absprache mit der Krankenhaushygiene bei Nachweis aus Wunden, Blutkultur und Urin ggegebenenfalls ausreichend.
Kohortenisolierung
Eine gemeinsame Unterbringung mehrerer Patienten mit MRSA ist in Absprache mit der Krankenhaushygiene möglich (Nachweisort beachten).
Aufnahme bzw. Wiederaufnahme
Bei Aufnahme/Wiederaufnahme bekannter MRSA-Patienten
(z. B. bei Entlassung positive MRSA-Abstriche):
- Initial Isolierung bzw. Barrierepflege
- Aufhebung der Maßnahmen nach einmalig negativem Kontrollabstrich
Entisolierung
Nach 3 negativen Kontrollabstrichen.
Prozedere siehe unter Punkt „Vorgehen bei MRSA–Kolonisation bzw. –Infektion“.
Kontaktpatienten
Sind alle Patienten, die mit einem MRSA–Patienten in einem Zimmer gelegen haben, unabhängig der Kontaktzeit.
Umgang mit Kontaktpatienten
Bis zum Nachweis negativer Kontrollabstriche: Strikte Einhaltung der Standardhygiene!
Besucher
Die jeweiligen Patientenzimmer sind mit Isolierungstafeln zu kennzeichnen.
Alle Personen (Besucher wie Mitarbeiter) müssen sich vor dem Betreten des Zimmers im Stationsstützpunkt melden.
Das Anlegen von Schutzkleidung ist nicht erforderlich.
Händehygiene siehe unter Händedesinfektion
Ambulanter Bereich/Aufwachraum
Barrierepflege ist möglich.
Wenn aus organisatorischen/personaltechnischen Gründen nicht möglich, muss der Patient isoliert werden.
Händedesinfektion
Händedesinfektion gemäß Basishygieneordnung.
Alle im Hause verfügbaren Händedesinfektionsmittel sind geeignet.
Einwirkzeit beachten!
Patienten und Besucher werden durch das Stationspersonal zu regelmäßiger Händedesinfektion aufgefordert. Die Anleitung erfolgt durch das Stationspersonal.
Einmalhandschuhe
Erforderlich bei Kontakt mit erregerhaltigem Material, Körperflüssigkeiten oder Ausscheidungen.
Entsorgung im Zimmer.
Nach dem Ablegen hygienische Händedesinfektion!
Schutzkittel
Erforderlich beim Umgang mit kontaminiertem Material, dem Patienten selbst oder der kontaminierten Umgebung.
Schutzkittel/Schürze beim Bettenmachen!
Bei der Versorgung mehrerer Patienten im Zimmer zusätzlich patientenbezogene Einwegschürze verwenden.
Schutzkittel/Einwegschürzen werden im Zimmer entsorgt.
Mund–Nasen-Schutz
Erforderlich bei Arbeiten im Bereich von Gesicht und Oberkörper von nasal und/oder pharyngealerbesiedelten Patienten,
insbesondere wenn diese Zeichen einer Atemwegsinfektion zeigen.
Erforderlich beim Bettenmachen bei allen MRSA-Patienten.
Wäscheentsorgung
Entsorgung im Patientenzimmer bzw. Schleuse.
Transport zur Wäscherei im fest verschlossenen Wäschesack.
Die Entsorgung im Plastiksack ist nur bei Durchfeuchtung notwendig.
Geschirr
Geschirrspülautomat, Betriebstemperatur > 60 °C
Sofern vorhanden, chemisch-thermische Desinfektion mit Gewerbegeschirrspüler.
Pflege-/ Behandlungs- und Untersuchungsgeräte u.- Hilfsmittel (Medizinprodukte)
Nach Gebrauch desinfizierend reinigen bzw. Aufbereitung nach Herstellerangaben bzw. verwerfen.
Vorratshaltung von Wäsche, Medikamenten und Sterilgut im Zimmer auf ein Minimum reduzieren.
Nach Entlassung bzw. Verlegung alle Materialien im Zimmer entsorgen bzw. nach Herstellerangaben aufbereiten.
Abfallentsorgung
Normale Entsorgung (‘‘Krankenhausspezifische Abfälle‘‘- AS 180104/180101/Abfallgruppe B)
Fäzes und Urin in die Kanalisation
Flächendesinfektion
Desinfektion aller erreichbaren Flächen im Patientenzimmer mindestens 1 x pro Tag (ca. 30 Minuten nach dem Bettenmachen), bei Entlassung bzw. sofortige Desinfektion nach Kontamination.
Desinfektionsmittel laut Plan
Patiententransfer
Die Zieleinrichtung und das Transportpersonal sind über die MRSA–Besiedlung/Infektion vorab zu informieren.
Die ausgefüllten Formulare „MRSA-Aufnahmescreening“ und „MRE-Überleitungsbogen“ sind bei Verlegung (auch innerhalb der UMR) und Entlassung zwingend mitzugeben.
Patient
Erhält bei nachgewiesener nasaler und/oder pharyngealer Besiedlung einen Mund-Nasen-Schutz.
Bei verständigem, sich offenkundig an die Hygieneregeln haltenden Patienten ohne Zeichen einer Atemwegsinfektion kann, wegen der Stigmatisierung, gegebenenfalls auf den Mund-Nasen-Schutz verzichtet werden.
Vor dem Verlassen des Zimmers sind die Hände zu desinfizieren, gegebenenfalls passiv durch das Personal.
Bei Wundinfektionen mit MRSA muss vor dem Transport ein Verbandwechsel durchgeführt werden, wenn dieser durchfeuchtet ist oder sich gelöst hat.
Erfolgt der Transport des Patienten im Bett, müssen die Kontaktflächen des Bettgestelles vor dem Transport desinfiziert werden.
Personal
Trägt Schutzhandschuhe und beachtet die Regeln zur Händedesinfektion.
Nur bei direktem Kontakt zum Patienten, z. B. beim Umlagern, ist ein Schutzkittel/Schürze und gegebenenfalls ein Mund-Nasen-Schutz anzulegen.
Hygienische Händedesinfektion nach Ablegen der Schutzausrüstung.
Nach dem Transport ist eine gezielte Flächendesinfektion von allen Kontaktflächen durchzuführen.
Medizinprodukte
Unmittelbar nach dem Transport Kontaktflächen desinfizieren.
Besonderheiten im OP
Es ist nicht notwendig infektiöse Patienten am Ende des Programms zu behandeln.
Bei der Übernahme des Patienten sind Mund-Nasen-Schutz, Schutzkittel/Schürze und Handschuhe anzulegen.
Nach Beendigung der Tätigkeit Schutzkleidung entsorgen.
Hier differenzieren – wo ist besiedelt - Maßnahme anpassen.
Wenn kein Schutzkittel getragen wird, Wechsel der Bereichskleidung.
Besonderheiten für das Personal
Siehe auch „Übersicht zur MRSA-Dekontamination und Folgeabstriche - Personal“
Schwangere Mitarbeiterinnen
Kontakt mit dem Patienten ist erlaubt.
Die Standardhygieneregeln werden genau eingehalten.
Screening- bzw. Kontrollabstriche
Abstrich mit sterilem beflockten Tupfer sowie Röhrchen mit malvenfarbenen Deckel und Transportmedium für die Untersuchung mittels Bakterienkultur oder PCR.
Eine routinemäßige Untersuchung von unverdächtigen Patienten und jeglichem medizinischem Personal auf MRSA ist nicht notwendig.
Abstriche im Sinne eines Eingangsscreenings
Probennahme
Ein Abstrich von
- Beiden Nasenvorhöfen
- mit sterilem beflockten Stieltupfer
- Rachen
- mit separatem sterilen beflockten Stieltupfer
- Gegebenenfalls Wunden
- mit separatem sterilen beflockten Stieltupfer
Bei Patienten, die 1 der nachfolgenden Risikofaktoren aufweisen
- Aufnahme auf einer Intensivstation
- sofern Screening nicht auf der vorherigen Station erfolgte
- Präoperativ vor geplanten größeren Operationen mit anschließendem ITS–Aufenthalt
- Bekannte MRSA–Anamnese
- Mindestens 3 Tage stationäre Behandlung in einem Krankenhaus in den letzten 12 Monaten
- Dialysepatienten
- Hautulcera/chronische Wunden
- Professioneller Kontakt zu Nutztieren/Professioneller Umgang mit Fleisch (Produktion)
- Neu- und Frühgeborene unter 1500g Geburtsgewicht
- Aufenthalt in den letzten 6 Monaten in Ländern mit freiem Verkauf von Antibiotika und/oder bekannt hoher MRSA-Prävalenz, z. B.
- Bulgarien, Griechenland, Italien, Malta, Portugal, Rumänien, Spanien, USA, Zypern
Bei Patienten, die mindestens 2 der nachfolgenden Risikofaktoren aufweisen
- Chronische Pflegebedürftigkeit
- Pflegegrad 3-5
- Antibiotikatherapie in den letzten 6 Monaten
- Liegende Katheter
- z. B.: PEG-Sonden, Trachealkanüle, Harnwegskatheter
MRSA-PCR positiver Erstnachweis
Vorgehen bei Patienten mit einem MRSA-PCR positiven Erstnachweis und dem dazu ausstehendem Ergebnis der MRSA-Kultur
- Sofortige Isolierung und Sanierungsbeginn!
MRSA-Kultur negativ
Wenn dann die MRSA-Kultur negativ ist, werden
- an 2 aufeinanderfolgenen Tagen, je ein Kontrollabstrich während der laufenden Sanierung genommen
- Abstrich: Nase/Rachen
- PCR und Kultur in der LAURIS-Maske ankreuzen
- wenn Sanierung schon begonnen wurde, nur Kulturnachweis ankreuzen
Sind die MRSA-Kulturen durchgängig negativ, erfolgt die Entisolierung und die Sanierung wird umgehend beendet.
Bei Patienten, die im Rahmen von Routinediagnostik-Untersuchungen einen positiven MRSA Nachweis aufweisen
Sofern diese Patienten kein Aufnahmescreening erhalten haben, ist ein entsprechendes Screening von Nase und Rachen (siehe oben) ergänzend durchzuführen, um eine Aussage über einen möglichen Trägerstatus zu erhalten.
Vorgehen bei MRSA-Kolonisation bzw. –Infektion
Patient
In Abhängigkeit einer ärztlichen Risikoanalyse, z. B.
- geplanter Krankenhausaufenthalt < 6 Tage
- mehrfach erfolglose Dekolonisierungsbehandlung in der Anamnese
kann gegebenenfalls auf eine Dekolonisation
- lokale antiseptische Behandlung Nase-/Rachenraum
- antiseptische Ganzkörperwäsche
verzichtet werden.
In diesen Fällen müssen die Gründe in der Patientenakte niedergelegt werden.
Kontrollabstriche
Unter einer lokalen Sanierungsbehandlung bzw. unter einer MRSA-wirksamen Antibiotikatherapie (Antibiogramm ist zu beachten) sind Kontrollabstriche nicht sinnvoll!
Beginnend mit dem 1. Tag nach Beendigung einer lokalen Sanierungsbehandlung werden 3 Kontrollabstriche von den vorher nachweislich besiedelten und den bereits sanierten Bereichen im Abstand von ca. 4 Stunden abgenommen. Dies beinhaltet beide Nasenvorhöfe, Rachen und gegebenenfalls Wunden.
Bei Materialeinsendung dem Labor Untersuchungsanlass (‘‘Sanierungskontrolle‘‘) unbedingt mitteilen!
Bei erfolgreich sanierten Patienten 1 x wöchentlich Abstriche von Nasenvorhöfen, Rachen und gegebenenfalls Wunden.
Bei Materialeinsendung Untersuchungsanlass (‘‘Screening‘‘) dem Labor mitteilen.
Bei positiver Blutkultur je ein Kontrollabstrich von Nase, Rachen und gegebenenfalls Wunde.
Wenn positiv: weiteres Vorgehen laut Merkblatt
Fehlender Dekolonisationserfolg
Ein fehlender Dekolonisationserfolg kann folgende Ursachen haben:
- Mangelnde Compliance bei der Umsetzung der Maßnahmen
- Rekolonisationen unter anderem durch Lebenspartner; unbelebte, kontaminierte Umgebung
Bei nicht erfolgreichem erstem Dekolonisierungsversuch können weitere Versuche erfolgen.
Kontaktpatienten
Ein Abstrich von
- Beiden Nasenvorhöfen
- mit einem beflockten Tupfer+Röhrchen mit malvenfarbenen Deckel+ Transportmedium
- Rachen
- mit einem separaten beflockten Tupfer + Röhrchen mit malvenfarbenen Deckel + Transportmedium
- Gegebenenfalls Wunden
- mit einem separaten beflockten Tupfer + Röhrchen mit malvenfarbenen Deckel + Transportmedium
Personal
Beginnend mit dem 1. Tag nach Beendigung einer Sanierungsbehandlung, Abnahme von 3 Kontrollabstrichen, von den vorher nachweislich besiedelten sowie den sanierten Bereichen, an 3 aufeinanderfolgenden Tagen.
Sanierung
Patient
Siehe auch „Übersicht zur MRSA–Dekontamination und Folgeabstrichen - Patient“
Allgemein
- 1x täglich Wäschewechsel
- Kleidung, Bettwäsche, Handtücher
- 1x täglich antiseptische Ganzkörperwaschung (inklusive Haarwaschung) mit einer antimikrobiellen Waschlotion
- z. B. Octenisan wash lotion – Anwendung siehe Herstellerangaben
- Persönliche Gegenstände sind im Zimmer zu belassen, zu desinfizieren bzw. auszutauschen
- z. B. Rasierer, „in ear“-Kopfhörer von Telefon/mp3-Player oder Ähnlichem
- Spray ist als Deodorant zu verwenden
- Angebrochener Deoroller ist zu verwerfen!
Sanierung der Nase
Die Applikation von antibiotischer bzw. antiseptischer Nasensalbe ist zu empfehlen
- z. B. Octenisan-Nasengel
- 3 x täglich über 5 Tage in beide Nasenvorhöfe
Alternativ können PVP-Jod-Präparate oder andere lokal applizierbare Antibiotika mit nachgewiesener Wirksamkeit eingesetzt werden.
Dekontamination der Mundhöhle
Nach dem Zähneputzen
- Mund- und Rachenraum mit einem getränkten Tupfer ausstreichen oder Mundspülung bzw. Gurgeln
- z. B. mit Octenidol, Octenisept oder ersatzweise 0,2%-igem Chlorhexidin-Gluconat
Zahnbürste, Zahnprothese
- Vorzugsweise Einweg-Zahnbürste nutzen
- Ansonsten Zahnbürste, gegebenenfalls auch Zahnprothese, vollständig bedeckt in Octenisept oder Octenidol einlegen:
- Einwirkzeit: 1 Minute
- Danach mit Trinkwasser abspülen
- Lösung nach Gebrauch entsorgen
Wundbehandlung
Wundbehandlung von MRSA–infizierten bzw. –kolonisierten Wunden oder Hautläsionen erfolgt nach ärztlicher Anordnung, gegebenenfalls Rücksprache mit der Wund-/Enterostomatherapeutin.
Umgang mit Medizinprodukten
Atemtrainer (Volumetrieübungsgerät)
- Während einer Sanierungsphase ist das System täglich zu verwerfen
- siehe BHO/Atemtrainer
Atemtherapiegerät (EzPAP)
- Während einer Sanierungsphase ist das System täglich zu verwerfen
- siehe BHO/Atemtrainer
Schlafapnoe-Masken
- Tägliche Aufbereitung nach Herstellerangaben
Personal
Siehe auch „Übersicht zur MRSA-Dekontamination und Folgeabstriche - Personal“
Allgemein
In der Regel Sanierung nach Absprache mit der Klinik-/Stationsleitung und/oder dem betriebsärztlichen Dienst unter Beratung durch die Krankenhaushygiene.
Sanierung der Nase/Dekontamination der Mundhöhle
- Vorgehensweise siehe unter Patient
Der Einsatz von MRSA–kolonisiertem Personal im Patientenbereich ist individuell zu entscheiden und mit dem Krankenhaushygieniker abzustimmen.
Stand: November 2020
MRSA (Methicillin resistenter Staphylococcus aureus)
- MRSA.pdf[51 KB]
Inhaltsverzeichnis HMB
D
Inhalt D
E
F
Inhalt F
G
Inhalt G
J
Inhalt J
Keine Eintragungen
L
Inhalt L
Keine Eintragungen
N
Inhalt N
O
Inhalt O
Q
keine Eintragungen
R
T
U
kein Eintrag
W
Inhalt W
X
keine Eintragungen
Y
Inhalt Y
Z
keine Eintragungen
Probenahmegefäß zur Untersuchung auf MRSA - Erwachsene
eSwab™„regular“
Bild

Optisches Merkmal
Malve-farbener Deckel
Anwendung/Eignung
- Kulturelle bakteriologische und mykologische Diagnostik
- PCR und Antigennachweise
- z. B. Wund-/Nasen-/ Rachenabstriche
Firma
Mast Diagnostics
Artikel-Nummer
80490CEA
SAP-Nummer
11 000 019 214
Probenahmegefäß zur Untersuchung auf MRSA - Pädiatrie
eSwab™„minitip“
Bild

Optisches Merkmal
Orange-farbener Deckel
Anwendung/Eignung
- Kulturelle bakteriologische und mykologische Diagnostik
- PCR und Antigennachweise
- Kleinere Tupfer für:
- Pädiatrie
- Urogenitalabstriche
- Kleinere Tupfer für:
Firma
Mast Diagnostics
Artikel-Nummer
80481CE
SAP-Nummer
11000019215
MRSA-Sanierung Mitarbeiter
Übersicht zur MRSA-Dekontamination und Folgeabstriche
zur Ausgabe an die Mitarbeiter
| Octenisan Nasengel | Dekontamination der Mundhöhle | ||
---|---|---|---|---|
| Nasensalbe mit einem frischen Applikator in die vorderen Nasenlöcher einbringen, durch Andrücken der Nasenflügel wird eine gleichmäßige Benetzung erzielt. | Gurgeln mit Octenidol, Octenisept oder ersatzweise Chlorhexidin-Gluconat 0,2 % | ||
Tag | Datum |
|
| |
1. |
| 3 x täglich | nach dem Zähne putzen | |
2. |
| 3 x täglich | nach dem Zähne putzen | |
3. |
| 3 x täglich | nach dem Zähne putzen | |
4. |
| 3 x täglich | nach dem Zähne putzen | |
5. |
| 3 x täglich | nach dem Zähne putzen | |
6. |
| 3 Kontrollabstriche von den | Abstrich mit sterilem beflocktem Tupfer + Röhrchen mit malvenfarbenen Deckel + Transportmedium Unter einer lokalen Sanierungsbehandlung bzw. MRSA-wirksamen antibiotischenTherapie (z. B. Zyvoxid, Vancomycin) sind Kontrollabstriche nicht durchzuführen!! |
Empfehlung zur Vermeidung einer Rekontamination
- Desinfektion bzw. Austausch von persönlichen Gegenständen wie:
Rasierer, lose Zahnprothesen, Zahnbürsten, In-Ear-Kopfhörer von MP3-Player/Telefon o. ä., etc. - Desinfektion kann in z. B. Octenidol erfolgen (Einwirkzeit 1 Minute; danach mit Trinkwasser abspülen)
- Keine Verwendung von Deorollern!
- 1x täglich antiseptische Ganzkörperwaschung (inkl. Haarwaschung) mit antimikrobielle Waschlotion (Anwendung siehe Herstellerangaben)
- 1x täglich Wäschewechsel (Bekleidung, Bettwäsche, Utensilien der Körperpflege z. B. Handtücher, Waschlappen u. ä.)
- Atemtrainingsgeräte: Täglich erneuern
- Schlafapnoe-Masken: Tägliche Aufbereitung nach Herstellerangaben
Hinweis
- Sanierung soll in der Regel nach Absprache mit der Klinik-/Stationsleitung und/oder dem betriebsärztlichen Dienst unter Beratung durch die Krankenhaushygiene erfolgen
- Einsatz von MRSA-kolonisiertem Personal im Patientenbereich ist individuell zu entscheiden und mit dem Krankenhaushygieniker abzustimmen
0381 494 5901
Stand: August 2020
Übersicht zur MRSA-Dekontamination und Folgeabstriche zur Ausgabe an die Mitarbeiter
MRSA-Sanierung Patienten
Übersicht zur MRSA-Sanierung und Folgeabstrichen
für Patienten
siehe auch Hygiene-Merkblatt MRSA
| Sanierung der Nase | Dekontamination der Mundhöhle | ||
---|---|---|---|---|
Womit | Antibiotische/antiseptische Nasensalbe
Nasensalbe mit einem frischen Applikator in die vorderen Nasenlöcher einbringen, durch Andrücken der Nasenflügel wird eine gleichmäßige Benetzung erzielt. | Octenidol, Octenisept oder ersatzweise Chlorhexidin-Gluconat 0,2 % | ||
Patient mobil | Patient immobil | |||
Gurgeln | Mund–Rachen-Raum mit getränktem Tupfer auspinseln | |||
Tag | Datum |
|
|
|
1. |
| 3x täglich | Nach dem Zähne putzen | |
2. |
| 3x täglich | Nach dem Zähne putzen | |
3. |
| 3x täglich | Nach dem Zähne putzen | |
4. |
| 3x täglich | Nach dem Zähne putzen | |
5. |
| 3x täglich | Nach dem Zähne putzen | |
6. |
| 3 Kontrollabstriche, von den vorher nachweislich besiedelten sowie den sanierten Bereichen im Abstand von ca. 4h Abstrich mit sterilem geflocktem Tupfer + Röhrchen mit malvenfarbenen Deckel + Transportmedium, siehe HMB-MRSA |
Wundbehandlung
Die Wundbehandlung von MRSA -infizierten/-kolonisierten Wunden oder Hautläsionen erfolgt nach ärztlicher Anordnung ggf. Rücksprache mit der Wund-/Enterostoma-Therapeutin
Zur Vermeidung einer Rekontamination
- Persönliche Gegenstände (Rasierer, lose Zahnprothesen, Zahnbürsten, In-Ear-Kopfhörer von MP3- Player/Telefon o. ä.) sind zu desinfizieren bzw. auszutauschen (siehe MRSA-HMB)
- 1x täglich antiseptische Ganzkörperwaschung (inkl. Haarwaschung) mit antimikrobielle Waschlotion (Anwendung nach Herstellerangaben)
- Keine Deoroller verwenden!
- 1x täglich Wäschewechsel (Bekleidung, Bettwäsche, Utensilien der Körperpflege z. B. Handtücher, Waschlappen u. ä.)
- Schlafapnoe-Masken: Tägliche Aufbereitung nach Herstellerangaben
- Atemtrainer: System während Sanierungsphase täglich verwerfen!
Hinweis
Unter einer lokalen Sanierungsbehandlung bzw. unter einer MRSA-wirksamen Antibiotikatherapie (Antibiogramm beachten) sind Kontrollabstriche nicht sinnvoll!
Stand: August 2020
Übersicht zur MRSA-Sanierung und Folgeabstrichen für Patienten
- MRSA_Patientensanierung.pdf[23 KB]
Patienteninformation MRSA
MRSA - Aufnahmescreening
Stand: 08/2020
- MRSA_Aufnahmescreening.pdf[25 KB]
MRSA - Aufnahmescreening - Patientenfragebogen
Stand: 08/2020
MRE - Überleitungsbogen
Stand: 08/2020
- MRE_Ueberleitungsbogen.pdf[31 KB]
MRE-Patienteninformation
MRE-Patienteninformation
MRE-Informationsblatt für Eltern, Begleitpersonen und Besucher
Liebe Eltern und Begleitpersonen,
Sie haben erfahren, dass Ihr Kind Träger eines multiresistenten Erregers (MRE) ist oder unter einer Infektion mit einem MRE leidet. Bestimmte Maßnahmen müssen zur größtmöglichen Sicherheit Ihres Kindes und zur Sicherheit der Krankenhaus-Umgebung ergriffen werden.
Möglicherweise beunruhigt Sie diese Information. Wir möchten Ihnen auf diesem Weg erklären, was MRE sind und welche Konsequenzen daraus für Patienten und Angehörige entstehen, um Ihnen so ein sicheres Gefühl zu geben.
Was bedeutet MRE?
MRE ist ein zusammengefasster Begriff für bakterielle Infektionserreger, die eine Resistenz gegen einige Antibiotika aufweisen
– d. h. dass diese Antibiotika bei einer Infektion mit solchen Erregern nicht mehr für eine Therapie genutzt werden können.
Die zu den MRE zählenden unten genannten Erreger, MRSA, VRE und MRGN, werden hier gesammelt erklärt.
Was bedeutet MRSA?
MRSA bedeutet Methicillin resistenterStaphylococcus aureus.
Das Bakterium Staphylococcus aureus kommt bei vielen gesunden Menschen im Nasen-/Rachenbereich oder auf der Haut vor. Man spricht dann von einem „Träger“.
Das Bakterium ist für gesunde Menschen meist harmlos, kann allerdings, insbesondere bei abwehrgeschwächten Menschen, zu Infektionen führen, die einer antibiotischen Behandlung bedürfen. Bei bestimmten Staphylococcus aureus-Stämmen sind das sonst gut wirksame Antibiotikum Methicillin und weitere Antibiotika aus dieser Wirkstoffklasse nicht mehr wirksam. Deshalb bezeichnet man diese Erreger als „Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus“ (MRSA).
MRSA-Infektionen können selbstverständlich auch therapiert werden, allerdings bedarf es dazu besonderer Antibiotika, die ggfs. jedoch nur intravenös verabreicht werden können.
Was bedeutet VRE?
VRE bedeutet Vancomycin-resistente Enterokokken.
Enterokokken sind Bakterien, die bei allen Menschen im Darm vorkommen.
In seltenen Fällen, und ausschließlich bei abwehrgeschwächten Personen, können auch sie Infektionen verursachen. Das sonst wirksame Antibiotikum Vancomycin ist bei bestimmten Enterokokken-Stämmen nicht mehr wirksam. Deshalb bezeichnet man diese Bakterien als „Vancomycin-resistente Enterokokken“ (VRE).
Auch hier ist eine antibiotische Therapie mit besonderen Substanzen noch möglich.
Was bedeutet MRGN?
MRGN bedeutet multiresistente Gram-negative Stäbchen.
Damit werden Bakterien bezeichnet (z. B. Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Pseudomonas aeruginosa u. a.), die Resistenzen gegen eine Reihe von Antibiotika erworben haben.
Ein gewisser Prozentsatz der Normalbevölkerung trägt diese Erreger im Darm, ohne dass diese Probleme machen. Hier muss man auch nicht behandeln. Bei einer Infektion mit diesen Bakterien muss jedoch auf besondere Antibiotika zurückgegriffen werden.
Wie bekommt man MRE?
Bereits vor der Aufnahme in das Krankenhaus kann eine Besiedelung („Trägerstatus“) oder Infektion unerkannt vorliegen. MRSA, VRE und MRGN können aber auch im Krankenhaus erworben werden.
Die Übertragung zwischen Menschen geschieht meist über Kontakt, z. B. das Berühren mit kontaminierten Händen bzw. von kontaminierten Gegenständen. Deswegen ist eine Händedesinfektion die wichtigste Maßnahme, um die Ausbreitung von MRE zu verhindern.
Wie wird ein MRE Trägerstatus „beseitigt“?
Um MRSA auf der Haut und den Schleimhäuten zu beseitigen, werden sogenannte Dekolonisierungsmaßnahmen durchgeführt. Da der Erreger vor allem auf Haut- und Schleimhäuten zu finden ist, zielen die Maßnahmen genau auf diese Körperareale ab.
So eine Sanierung dauert in der Regel 5 Tage und umfasst folgende Schritte:
Behandlung
- der Nase mit antibiotischer/antiseptischer Nasensalbe
- der Mundhöhle mit desinfizierender Mundspüllösung
- der Haut und Haare durch antiseptische Körperwaschung
Die Information zu Maßnahmen der Dekolonisation und Umsetzung erfolgt durch das Pflegepersonal vor Ort.
Bei VRE und MRGN gibt es derzeit keine wirksamenMaßnahmen zur Dekolonisierung, da diese Erreger vor allem im Darm vorkommen und entsprechende Maßnahmen ebenfalls auf die lebenswichtigen Darmkeime wirken würden.
Es ist möglich, jeden MRE auch ohne Behandlung über die Zeit zu verlieren.
Welche Maßnahmen sind im Krankenhaus notwendig?
MRE-Träger und -Erkrankte werden typischerweise getrennt von anderen Patienten untergebracht, um das Übertragungsrisiko möglichst klein zu halten.
Die Notwendigkeit zu so einer isolierten Unterbringung, ob alleine oder mit anderen MRE-Trägern, wird individuell vom behandelnden Arzt und der Krankenhaushygiene festgelegt.
Zimmer, in denen isolierte Patienten untergebracht sind, werden an der Tür durch eine Tafel mit Hinweisen gekennzeichnet.
Wie verhalten Sie sich als Besucher von isolierten Patienten?
- Alle Besucher müssen sich vor dem Betreten des Zimmers im Stationsstützpunkt melden.
- Das Anlegen von Schutzkleidung ist nicht erforderlich, sofern die Besucher ausschließlich im Patientenzimmer verweilen.
- Bei Bewegungen außerhalb des Zimmers gelten die u. g. Vorgaben für Begleitperson (Eltern).
- Die Besucher werden durch das Stationspersonal zu einer regelmäßigen Händedesinfektion angeleitet und dazu aufgefordert, diese vor und nach Kontakt mit dem Patienten durchzuführen.
Wie verhalten Sie sich als Begleitperson (Eltern)?
- Mit den Patienten stationär aufgenommene Eltern/enge Kontaktpersonen werden ggf. gemeinsam mit dem Patienten isoliert.
- Während des Aufenthalts im Zimmer ist das Tragen eines Schutzkittels nicht erforderlich.
- Eine Einweisung in die Händehygiene nach Kontakt mit infektiösem Material und vor Verlassen des Patientenzimmers erfolgt durch das Stationspersonal.
- Außerhalb des Zimmers wird, insbesondere vor Betreten von gemeinschaftlich genutzten Räumen (Küche etc.) und möglichem Kontakt mit anderen Eltern/Kindern, ein frischer Einwegkittel übergezogen und ggf. ein Mund-Nasen-Schutz angelegt.
Können Patienten mit MRE entlassen werden?
Patienten, bei denen keine medizinische Indikation für einen Krankenhausaufenthalt besteht, können auch als MRE-Träger entlassen werden.
Besteht eine Gefahr für die Familie?
Für gesunde Menschen mit ungestörten Abwehrfunktionen stellen MRE keine Gefahr da.
Sehr geehrte Eltern
Wir hoffen, Ihnen mit unseren Ausführungen geholfen, einige Fragen geklärt und Sicherheit gegeben zu haben.
Gute Besserung für Ihr Kind bzw. dauerhafte Gesundheit für Sie alle
wünscht Ihnen das
Hygieneteam der Rostocker Universitätsmedizin
Stand: Februar 2020
MRE-Patienteninformation
Inhalt - Hygiene
- Hygiene Aktuell
- Hygiene Kontakt
- Hygienefachkräfte
- Hygiene-Ordnungen
- Hygiene-Merkblätter
- Isolierung
- Hygiene-SAAs
- Hygienische Fortbildungen
- Lehrfilme
- Informationen für MitarbeiterInnen
- Informationen für Patienten
- Klin.-mikrobiol./hyg. Hinweise/Daten
- Antibiotika
- Newsletter Krankenhaushygiene
- Dienstleistungen der Hygiene
- Akkreditierung
- Qualitätssicherung in der Krankenhaushygiene
- Aktion Saubere Hände
- MRSA
- Neuartiges Coronavirus
- Tabellen
- Hygiene-Formulare
- Chronik Änderungen
- RosIMP