Hygienemerkblätter (HMB) der UMR

2MRGN NeoPäd

(Multiresistente Gram-negative Stäbchenbakterien)

Betrifft: Neonatologische oder pädiatrische Patienten

Meldepflicht

Laut Infektionsschutzgesetz § 6 (3) sind 2 oder mehr nosokomiale Infektionen, bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet wird, nicht namentlich zu melden an:

Gesundheitsamt
Abteilung Infektionsschutz
Paulstraße 22
18055 Rostock
0381 381 9552

Formulare sind hier bzw. im SAP abrufbar

Erreger

Multiresistente Gram-negative Stäbchen, d.h.

  • Enterobakterien
    (insbesondere E. coli, Klebsiella spp.)
  • und Nonfermenter
    (Acinetobacter baumannii, Pseudomonas aeruginosa)

2MRGN

Empfindlich für nur noch eine Substanzgruppe aus den Gruppen Acylureidopenicilline, 3./4. Generations-Cephalo­sporine, Carbapeneme

Etwaige Ausnahmen von dieser Regel werden im mikro­biologischen Laborbefund definiert.

Cave
Im Fall von Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht < 1500 g gelten besondere Hygienemaßnahmen auch für 2 MRGN Stämme - siehe spezif. Arbeitsanweisungen für die Pädiatrie

Infektiöses Material

Atemwegssekrete, Fäzes, Urin, Wundsekrete

Vorübergehende bzw. dauerhafte Besiedlung von Haut und Schleimhaut möglich.

Kontamination bzw. dauerhafte Besiedlung von Oberflächen insbesondere in Feuchtbereichen in der unmittelbaren Patientenumgebung möglich (z. B. Waschbecken, Wasserhähne, Siphons, Wasserbäder, Vorratsbehälter von Befeuchtungsapparaten).

Übertragungsweg

Kontakt mit kontaminierten Händen bzw. kontaminiertem Material sowie mit kontaminierten Lebensmitteln.

Aerogene Übertragung bei Besiedlung des Nasen-Rachen­raumes möglich.

Inkubationszeit

Keine Inkubationszeit für die symptomlose Besiedlung.

Unterschiedlich lange Inkubationszeiten (meist mehrere Tage) für die verschiedenen Erreger und infizierten Organe.

Dauer der Infektiosität

Im Einzelfall nicht bekannt.

Diagnostik (zum Erstnachweis)

Regelhaft erfolgt der Nachweis mit Kulturmethoden.

Verlaufskontrollen können aus infektiologischen, keinesfalls aber aus hygienischen Gründen sinnvoll sein.

Eine Sanierung kann nicht sicher nachgewiesen werden.

Screening

Bei Aufnahme aller hämatologisch/onkologischen und Kinder-ITS-Patienten sowie allen Patienten mit 2-MRGN-Entero­bakteriennachweis in der Anamnese, ist einmalig ein Anal­abstrich (nicht! Perianalabstrich) durchzuführen.

Bei Auf- und Übernahme von Neu- und Frühgeborenen unter 1500 g Geburtsgewicht, auch bei Wiederaufnahme.

Hygienemaßnahmen/Schutzmaßnahmen

Die Lagerung der persönlichen Schutzausrüstung kann im bzw. vor dem Patienten­zimmer erfolgen.

Dabei sind die baulichen Gegebenheiten sowie etwaige Patienten-spezifische Regelungen im Hygienemanagement entscheidend.

Isolierung

2MRGN NeoPäd aus

 AtemwegsmaterialienAnderen Materialien
ITS/Risikobereiche

Isolierung erforderlich

(Barrierepflege nur in Absprache mit der Krankenhaushygiene)
Barrierepflege nur in Absprache mit der Krankenhaushygiene
Normalstation

Isolierung erforderlich

(Barrierepflege nur in Absprache mit der Krankenhaushygiene)
Exakte Beachtung der Standardhygiene

Entisolierung

Da eine Sanierung nicht sicher möglich ist, können auch keine bindenden Regeln zur Entisolierung gegeben werden.

Unter einer Antibiotikatherapie sinkt die Keimzahl ggf. bis unter die Übertragungsgrenze, so dass Patienten unter einer Therapie bzw. bis ggf. einige Tage danach wenig bis nicht ansteckend sind.

Kontaktpatienten

Sind möglichst vom Indexpatienten zu trennen.

Besucher

Die jeweiligen Patientenzimmer sind mit Isolierungstafeln zu kennzeichnen.

Alle Personen (Besucher wie Mitarbeiter) müssen sich vor dem Betreten des Zimmers im Stationsstützpunkt melden.

Das Anlegen von Schutzkleidung ist nicht erforderlich, sofern die Besucher ausschließlich im Patientenzimmer verweilen. Bei Bewegungen außerhalb des Zimmers gelten die Vorgaben für Eltern.

Händehygiene siehe unter Händedesinfektion.

Eltern

Mit den Patienten stationär aufgenommene Eltern/enge Kontaktpersonen werden ggf. gemeinsam mit dem Patienten isoliert.
Während des Aufenthalts im Zimmer ist das Tragen eines Schutzkittels nicht erforderlich.

Eine Einweisung in die Händehygiene nach Kontakt mit infektiösem Material und vor Verlassen des Patientenzimmers erfolgt durch das Stationspersonal.

Außerhalb des Zimmers wird, insbesondere vor Betreten von gemeinschaftlich genutzten Räumen (Küche etc.) und möglichem Kontakt mit anderen Eltern/Kindern ein frischer Einwegkittel übergezogen und ein Mund-Nasen-Schutz angelegt.
Sofern die Eltern dies verweigern, gelten dieselben strikten Isolierungsregeln wie für die Patienten.

Ambulanter Bereich/Aufwachraum

Bei Patienten mit 2 MRGN NeoPäd ist eine Barrierepflege möglich, die Standardhygiene muss exakt eingehalten werden.

Händedesinfektion

Händedesinfektion gemäß Basishygieneordnung.

Alle im Hause verfügbaren Händedesinfektionsmittel sind geeignet.

Einwirkzeit beachten!

Patienten und Besucher werden durch das Stationspersonal zu regelmäßiger Händedesinfektion aufgefordert (Anleitung durch das Stationspersonal).

Einmalhandschuhe

Erforderlich bei möglichem Kontakt mit erregerhaltigem Material, Körperflüssigkeiten oder Ausscheidungen.

Entsorgung im Zimmer bzw. in der Schleuse.

Nach dem Ablegen hygienische Händedesinfektion!

Schutzkittel

Erforderlich beim Umgang mit kontaminiertem Material, dem Patienten selbst oder der kontaminierten Umgebung.

Schutzkittel/Schürze auch beim Bettenmachen!

Entsorgung im Zimmer bzw. in der Schleuse.

Mund–Nasen-Schutz

Erforderlich bei nasaler/pharyngealer/bronchialer Besiedlung/Infektion insbesondere bei Maßnahmen, bei denen mit Aerosolbildung zu rechnen ist (Absaugung, Intubation, Versorgung von akut Erbrechenden etc.).

Entsorgung im Zimmer bzw. in der Schleuse.

Wäscheentsorgung

Entsorgung im Patientenzimmer bzw. Schleuse.

Transport zur Wäscherei im fest verschlossenen Wäschesack.

Die Entsorgung im Plastiksack ist nur bei Durchfeuchtung notwendig.

Geschirr

Geschirrspülautomat, Betriebstemperatur > 60°C.

Sofern vorhanden, chemisch-thermische Desinfektion mit Gewerbegeschirrspüler

Pflege-/Behandlungs- und Untersuchungsgeräte u.- Hilfsmittel (Medizinprodukte)

Nach Gebrauch desinfizierend reinigen bzw. Aufbereitung nach Herstellerangaben bzw. verwerfen.

Vorratshaltung von Wäsche, Medikamenten und Sterilgut im Zimmer auf ein Minimum reduzieren.

Nach Entlassung bzw. Verlegung alle Materialien im Zimmer entsorgen bzw. nach Herstellerangaben aufbereiten.

Abfallentsorgung

Normale Entsorgung (‘‘Krankenhausspezifische Abfälle‘‘ – AS 180104/180101/Abfallgruppe B).

Abfallbeutel im Zimmer verschließen.

Fäzes und Urin in die Kanalisation.

Flächendesinfektion

Desinfektion aller erreichbaren Flächen im Patientenzimmer mindestens 1x pro Tag, bei Entlassung bzw. sofortige Desinfektion nach Kontamination.

Desinfektionsmittel laut Plan

Patiententransfer

Das Formular „Überleitungsbogen für Patienten mit multi­resistenten Erregern“ ist dem Patienten bei der Verlegung/Entlassung vollständig ausgefüllt mitzugeben.

Personal
Personalschutzmaßnahmen entsprechend der Vorgaben dieses Merkblatts für den direkten Kontakt mit den betreffenden Patienten.

Patient
Frisch windeln, ggf. frische Kleidung anziehen, in eigens dafür desinfizierend aufbereiteten Inkubator

Besonderheiten im OP

Es ist nicht notwendig, Patienten mit 2MRGN-Erregern am Ende des Programms zu behandeln.

Standardhygiene ist ausreichend!.

Besonderheiten für das Personal

Schwangere Mitarbeiterinnen

Kontakt mit dem Patienten ist unter strikter Beachtung der Standardhygieneregeln möglich.

Stand: Dezember 2019

2MRGN NeoPäd (Multiresistente Gram-negative Stäbchenbakterien) Betrifft: Neonatologische oder pädiatrische Patienten


Weiterführende Informationen

Einsenderhinweise

(Auszug Einsenderhinweise IMIKRO)

Multiresistente Gram-negative Stäbe - MRGN

Multiresistente Gram-negative Stäbe - MRGN

Verfahren

Kultureller Nachweis

Nachweis von DNA

Indikation

Eingangs- und Überwachungsscreening bei folgenden Risikofaktoren:

  • 4MRGN-Enterobakteriennachweis in der Anamnese
  • Hämatologisch/onkologische Patienten
  • Kinder-ITS-Patienten
  • Patienten, die im Rahmen von Routineuntersuchungen mit einem positiven MRGN-Nachweis auffallen
  • Kontaktpatienten eines Patienten mit einem 4MRGN-Enterobakteriennachweis innerhalb des Krankenhaus­aufenthaltes
 

Material

Kultur und PCR zum Screening:

  • Intraanaler Abstrich (Tupfer 1 cm in den Anus einführen)

Bei Kontaktpatienten eines 4 MRGN-Enterobakterienträgers:

  •  Pharyngeal-, Leisten- und tiefer Analabstrich
 

Methode

PCR

  • Nachweis von Carbapenemase-Genen

Kultur

  • Anzucht und Resistenztestung
 

Lauris-
Auftragserteilung

Kultur

Allgemeine Vorlagen → Mikrobiologie → Bakteriologie / allgemeine Auftragsinformationen → Bakteriologie MRGN Screening → 3 + 4 MRGN Kultur

PCR

Allgemeine Vorlagen → Mikrobiologie → Bakteriologie / allgemeine Auftragsinformationen → Bakteriologie MRGN Screening → 3 + 4 MRGN Kultur + PCR

Weiterführende Informationen

Hygienemerkblätter der UMR

Formulare

 

Stand: September 2021

Multiresistente Gram-negative Stäbe - MRGN

Zeitliches Bearbeitungsschema

Screening

(Auszug zeitliches Bearbeitungsschema IMIKRO)

Erreger

Nachweisart

Geeignete Materialien

Mo.

Di.

Mi.

Do.

Fr.

Sa.

So.

Routinescreening vor Operationen
(HIV, HBV, HCV)

AG/AK

Serum

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MRGN
(Multiresistente Gram-Negative Erreger)

Kultur

Analabstrich

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MRGN
(Multiresistente Gram-Negative Erreger)
PCRAnalabstrich

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MRSA
(Methicillinresistente S. aureus)

Kultur

Nasenabstr. + Rachenabstr.

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MRSA
(MethicillinresistenteS. aureus)

PCR+Kultur

Nasenabstr. + Rachenabstr.

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VRE
(Vancomycinresistente Enterokokken)

PCR

Analabstrich

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Stand: März 2021

Symbol

Erklärung

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Bearbeitung der Materialien bei Probeneingang bis 18:00 Uhr
(die Bearbeitungszeiten variieren methodenbedingt zwischen 0,5 h bis 28 d)

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Bearbeitung der Materialien bei Probeneingang bis 10:30 Uhr
(die Bearbeitungszeiten variieren methodenbedingt zwischen 0,5 h bis 28 d)

x2

sofortige Bearbeitung nur bei Augenabstrichen (Keratokonjunktivitis epidemica), sonst am Folgetag

x3

sofortige Bearbeitung der HIV-Serologie im Rahmen von Nadelstichverletzungen (NSV)

Information

(Auszug Informationen für Patienten)

MRE-Patienteninformation

MRE-Patienteninformation

MRE-Informationsblatt für Eltern, Begleitpersonen und Besucher

Liebe Patienten, liebe Eltern und Begleitpersonen,

Sie haben erfahren, dass Sie oder Ihr Angehöriger oder Ihr Kind Träger eines multiresistenten Erregers (MRE) sind / ist oder unter einer Infektion mit einem MRE leidet. Gegebenenfalls ist es auch unbewusst zu einem Kontakt gekommen, z. B. über einen Zimmernachbarn.
Daher werden bestimmte Maßnahmen zur größtmöglichen Sicherheit Ihrer Person / Ihres Angehörigen und zur Sicherheit der Krankenhaus-Umgebung ergriffen.

Möglicherweise beunruhigt Sie diese Information. Wir möchten Ihnen auf diesem Weg erklären, was MRE sind und welche Konsequenzen daraus für Patienten und Angehörige entstehen, um Ihnen so ein sicheres Gefühl zu geben.

Was bedeutet MRE?

MRE ist ein zusammengefasster Begriff für bakterielle Infektionserreger, die eine Resistenz gegen einige Antibiotika aufweisen – d. h. dass diese Antibiotika bei einer Infektion mit solchen Erregern nicht mehr für eine Therapie genutzt werden können.

Die zu den MRE zählenden unten genannten Erreger, MRSA, VRE und MRGN, werden hier gesammelt erklärt.

Was bedeutet MRSA?

MRSA bedeutet Methicillin resistenterStaphylococcus aureus.

Das Bakterium Staphylococcus aureus kommt bei vielen gesunden Menschen im Nasen-/Rachenbereich oder auf der Haut vor. Man spricht dann von einem „Träger“.

Das Bakterium ist für gesunde Menschen meist harmlos, kann allerdings, insbesondere bei abwehrgeschwächten Menschen, zu Infektionen führen, die einer antibiotischen Behandlung bedürfen. Bei bestimmten Staphylococcus aureus-Stämmen sind das sonst gut wirksame Antibiotikum Methicillin und weitere Antibiotika aus dieser Wirkstoffklasse nicht mehr wirksam. Deshalb bezeichnet man diese Erreger als „Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus“ (MRSA).

MRSA-Infektionen können selbstverständlich auch therapiert werden, allerdings bedarf es dazu besonderer Antibiotika, die ggfs. jedoch nur intravenös verabreicht werden können.

Was bedeutet VRE?

VRE bedeutet Vancomycin-resistente Enterokokken.

Enterokokken sind Bakterien, die bei allen Menschen im Darm vorkommen.

In seltenen Fällen, in der Regel nur bei abwehrgeschwächten Personen, können auch sie Infektionen verursachen. Das sonst wirksame Antibiotikum Vancomycin ist bei bestimmten Entero­kokken-Stämmen nicht mehr wirksam. Deshalb bezeichnet man diese Bakterien als „Vancomycin-resistente Enterokokken“ (VRE). Auch hier ist eine antibiotische Therapie mit besonderen Substanzen noch möglich.

Was bedeutet MRGN?

MRGN bedeutet multiresistente Gram-negative Stäbchen.

Damit werden Bakterien bezeichnet (z. B. Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Pseudo­monas aeruginosa u. a.), die Resistenzen gegen eine Reihe von Antibiotika erworben haben.

Ein gewisser Prozentsatz der Normalbevölkerung trägt diese Erreger im Darm, ohne dass diese Probleme machen. Hier muss man auch nicht behandeln. Bei einer Infektion mit diesen Bakterien muss jedoch auf besondere Antibiotika zurückgegriffen werden.

Wie bekommt man MRE?

Bereits vor der Aufnahme in das Krankenhaus kann eine Besiedelung („Trägerstatus“) oder Infektion unerkannt vorliegen. MRSA, VRE und MRGN können aber auch im Krankenhaus erworben werden.

Die Übertragung zwischen Menschen geschieht meist über Kontakt, z. B. das Berühren mit kontaminierten Händen bzw. von kontaminierten Gegenständen. Deswegen ist eine Händedesinfektion die wichtigste Maßnahme, um die Ausbreitung von MRE zu verhindern.

Wie untersucht man auf MRE?

Eine Besiedelung mit MRE wird durch gezielte Diagnostik (Screening) abgeklärt.

Hier wird an bestimmten Körperstellen ein Abstrich mit einem Wattetupfer genommen. Die betrifft in den meisten Fälle die Nase, den Rachen, oder den Anus. Im Falle einer Infektion erfolgt die Diagnostik vom Ort des Infektionsgeschehens.

Wie wird ein MRE-Trägerstatus „beseitigt“?

Um MRSA auf der Haut und den Schleimhäuten zu beseitigen, werden sogenannte Dekolonisierungsmaßnahmen durchgeführt. Da der Erreger vor allem auf Haut- und Schleim­häuten zu finden ist, zielen die Maßnahmen genau auf diese Körperareale ab.

So eine Sanierung dauert in der Regel 5 Tage und umfasst folgende Schritte:

Behandlung

  • der Nase mit antibiotischer/antiseptischer Nasensalbe
  • der Mundhöhle mit desinfizierender Mundspüllösung
  • der Haut und Haare durch antiseptische Körperwaschung

Die Information zu Maßnahmen der Dekolonisation und Umsetzung erfolgt durch das Pflege­personal vor Ort.

Bei VRE und MRGN gibt es derzeit keine wirksamenMaßnahmen zur Dekolonisierung, da diese Erreger vor allem im Darm vorkommen und entsprechende Maßnahmen ebenfalls auf die lebenswichtigen Darmkeime wirken würden.

Es ist möglich, jeden MRE auch ohne Behandlung über die Zeit zu verlieren.

Welche Maßnahmen sind im Krankenhaus notwendig?

MRE-Träger und -Erkrankte werden typischerweise getrennt von anderen Patienten unter­gebracht, um das Übertragungsrisiko möglichst klein zu halten.

Die Notwendigkeit zu so einer isolierten Unterbringung, ob alleine oder mit anderen MRE-Trägern, wird individuell vom behandelnden Arzt und der Krankenhaushygiene festgelegt.

Zimmer, in denen isolierte Patienten untergebracht sind, werden an der Tür durch eine Tafel mit Hinweisen gekennzeichnet.

Wie verhalten Sie sich als Besucher von isolierten Patienten?

  • Alle Besucher müssen sich vor dem Betreten des Zimmers im Stationsstützpunkt melden.
  • Das Anlegen von Schutzkleidung ist mit der Station abzustimmen, sofern die Besucher aus­schließlich im Patientenzimmer verweilen.
  • Bei Bewegungen außerhalb des Zimmers gelten die u. g. Vorgaben für Begleitperson (Eltern).
  • Die Besucher werden durch das Stationspersonal zu einer regelmäßigen Hände­desinfektion angeleitet und dazu aufgefordert, diese vor und nach Kontakt mit dem Patienten durchzuführen.

Wie verhalten Sie sich als Begleitperson (Eltern)?

  • Mit den Patienten stationär aufgenommene Eltern/enge Kontaktpersonen werden ggf. gemeinsam mit dem Patienten isoliert.
  • Während des Aufenthalts im Zimmer ist das Tragen eines Schutzkittels nicht erforderlich.
  • Eine Einweisung in die Händehygiene nach Kontakt mit infektiösem Material und vor Verlassen des Patientenzimmers erfolgt durch das Stationspersonal.
  • Außerhalb des Zimmers wird, insbesondere vor Betreten von gemeinschaftlich genutzten Räumen (Küche etc.) und möglichem Kontakt mit anderen Eltern/Kindern, ein frischer Einwegkittel übergezogen und ggf. ein Mund-Nasen-Schutz angelegt.

Können Patienten mit MRE entlassen werden?

Patienten, bei denen keine medizinische Indikation für einen Krankenhausaufenthalt besteht, können auch als MRE-Träger entlassen werden.

Besteht eine Gefahr für die Familie?

Für gesunde Menschen mit ungestörten Abwehrfunktionen stellen MRE in der Regel keine Gefahr dar.

Liebe Patienten, liebe Eltern und Begleitpersonen,

wir hoffen, Ihnen mit unseren Ausführungen geholfen, einige Fragen geklärt und Sicherheit gegeben zu haben.

Wir wünschen eine gute Besserung bzw. dauerhafte Gesundheit für Sie alle,

Hygieneteam der Rostocker Universitätsmedizin


Stand: Juli 2022


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