Hygienemerkblätter (HMB) der UMR
Kopflausbefall (Pediculosis capitis)
Meldepflicht
Nicht meldepflichtig
Erreger
Kopflaus Pediculus humanus capitis
Überleben getrennt vom Wirt (Mensch) 2 Tage.
Infektiöses Material
Körper- und Kopfhaare sowie Gegenstände, die mit den Haaren in Berührung gekommen sind.
Übertragungsweg
Direkt
Von Mensch zu Mensch bei engem Kontakt (Haar-zu-Haar-Kontakt)
Indirekt (selten)
Über Gegenstände, die mit Haupthaar in Berührung kommen (z. B. Kämme, Haarbürsten, Schals, Kopfbedeckungen)
Inkubationszeit
Existiert nicht
Dauer der Infektiosität
Ansteckungsfähigkeit ist gegeben, solange die Betroffenen mit mobilen Läusen befallen und noch nicht adäquat behandelt sind.
Diagnostik (zum Erstnachweis bzw. Verlauf)
Durch systematische Untersuchung des behaarten Kopfes, zum Nachweis von lebenden Läusen, Larven oder entwicklungsfähigen (das heißt von der Kopfhaut weniger als 1 Zentimeter entfernten) Nissen.
Hygienemaßnahmen/Schutzmaßnahmen
Wichtig
Festgestellter Kopflausbefall erfordert ohne Zeitverzug eine sachgerecht durchgeführte Behandlung mit einem zugelassenen Arzneimittel oder einem Medizinprodukt, das zur Tilgung von Kopflausbefall nachweislich geeignet ist, ergänzt durch sorgfältiges Auskämmen des mit Wasser und Haarpflegespülung angefeuchteten Haars.
Wiederholtes nasses Auskämmen, um früh nachgeschlüpfte Larven zu entfernen (Tag 5 und 9).
Eine Wiederholungsbehandlung mit dem Kopflausmittel muss innerhalb eines engen Zeitfensters eingehalten werden (am Tag 8-10), da Larven nachschlüpfen und ab dem 11. Tag neue Nissen ablegen können.
Kontaktpersonen (z. B. Eltern) müssen durch Aufklärung und Anleitung zur Feststellung und Beseitigung eines Kopflausbefalls in den gesamten Prozess der Verhütung und Bekämpfung intensiv einbezogen werden.
Isolierung
Erforderlich
Entisolierung
Nach der ersten sachgerechten Behandlung.
Eine Weiterverbreitung, auch bei noch vorhandenen vitalen Eiern, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr zu befürchten.
Kontaktpatienten
Mitpatienten werden beobachtet, um das Auftreten von Symptomen rechtzeitig zu bemerken.
Besucher
Die jeweiligen Patientenzimmer sind mit der Isolierungstafel zu kennzeichnen.
Alle Personen (Besucher wie Mitarbeiter) müssen sich vor dem Betreten des Zimmers im Stationsstützpunkt melden.
Die Besucher werden vom Stationspersonal über die Infektionsrisiken und speziellen Hygienemaßnahmen informiert, z. B. Körperkontakt ist zu vermeiden.
Ambulanter Bereich/Aufwachraum
Kopf-/Haarkontaktflächen von unbehandelten Patienten werden desinfizierend gereinigt.
Nach der ersten Behandlung sind keine besonderen Maßnahmen mehr notwendig.
Die Regeln der Standardhygiene sind in jedem Fall zu beachten.
Händedesinfektion
Gründliches Händewaschen erforderlich!
Anschließend hygienische Händedesinfektion aufgrund zusätzlich vorhandener pathogener Mikroorganismen!
Cave
Desinfektionsmittel sind nicht gegen Läuse/Nissen wirksam.
Einmalhandschuhe
Bei direktem Kontakt mit befallenen Körperarealen.
Schutzkittel
Bei direktem Kontakt mit befallenen Körperarealen.
Schutzkittel wird im Zimmer entsorgt.
Mund-Nasen-Schutz/Schutzbrille
Nicht erforderlich!
Wäscheentsorgung
Entsorgung im Patientenzimmer sowie im fest verschlossenen Wäschesack.
Transport zur Wäscherei im fest verschlossenen Plastiksack.
Andere Objekte (z. B. Plüschtiere)
- Luftdicht verpackt bei Raumtemperatur oder bei -10 °C für 3 Tage aufbewahren
Kopfkissen, Bettdecke
- Thermische Aufbereitung
Geschirr
Geschirrspülautomat (Betriebstemperatur > 60 °C)
Pflege-/Behandlungs- und Untersuchungsgeräte und -Hilfsmittel (Medizinprodukte)
Nach Gebrauch desinfizierend reinigen bzw. Aufbereitung nach Herstellerangaben bzw. verwerfen.
Kämme, Haarbürsten, Haarspangen und -gummis in heißer Seifenlösung reinigen.
Cave
Desinfektionsmitteln sind gegen Läuse/Nissen unwirksam, diese werden durch die Reinigung jedoch effizient entfernt!
Abfallentsorgung
Normale Entsorgung (‘‘Krankenhausspezifische Abfälle‘‘ – AS 180104/180101/Abfallgruppe B)
Flächendesinfektion
Desinfektion nach Kontamination, bei Entlassung bzw. routinemäßig laut Basishygieneordnung (siehe BHO/Desinfektion).
Desinfektionsmittel laut Plan
Cave
Desinfektionsmitteln sind gegen Läuse/Nissen unwirksam, diese werden durch die Reinigung jedoch effizient entfernt!
Patiententransfer
Transportdienst und Zielbereich sind zu informieren.
Der Patient erhält eine Kopfhaube.
Besonderheiten im OP
Keine
Besonderheiten für das Personal
Keine
Stand: Oktober 2024
Kopflausbefall (Pediculosis capitis)
- Kopflausbefall.pdf[35 KB]
Inhaltsverzeichnis
Hygienemerkblätter der UMR
Inhalt E
- EAEC
- EHEC
- EIEC
- Encephalopathie
- Entamoeba histolytica
- Enteritiden (Bakt.)
- Enteritiden (Inv. Bakt.)
- Enteritiden (Viral)
- Entero-aggregative E. coli
- Enterobius vermicularis
- Entero-hämorrhagische E. coli
- Entero-invasive E. coli
- Entero-pathogene E. coli
- Entero-pathogene Yersinien
- Entero-toxische E. coli
- Enterokokken
- Enteroviren
- EPEC
- ETEC