Basishygieneordnung der UMR

Zytostatika

Allgemeines

Bei der Verabreichung von Zytostatika muss durch technische, organisatorische und personenbezogene Maßnahmen gewährleistet werden, dass keine Freisetzung von Zytostatika erfolgt.

Es werden von der Apotheke der UMR hergestellte Lösungen und Zubereitungen verwendet.

Mitarbeiter, die Zytostatika verabreichen, sind über die Gefährdung zu informieren sowie über die sichere Handhabung zu schulen.

Organisatorische Maßnahmen

Geeignete Arbeitstechniken zur Verhinderung von Kontaminationen sind anzuwenden.

Infusionsbesteck

  • ist mit der Trägerlösung ohne Zytostatika aufzufüllen und zu entlüften
  • danach nur in ein stehendes Zytostatikum-Behältnis stecken (Auslaufgefahr!)

Vorbereiten der Infusion

  • Kontamination der Umgebung ist zu verhindern

Ende der Infusion

  • Freisetzung von Zytostatika nach Ende der Infusion ist zu verhindern
  • Dekonnektion (falls notwendig) so vornehmen, dass alle Zytostatika-Reste im System verbleiben
  • Infusionsbeutel und System nicht trennen
    (kein Umstecken der Infusionssysteme)
  • Gemeinsame Entsorgung von Infusionsbeutel und System

Schwangere und stillende Frauen dürfen nicht für die Verabreichung von Zytostatika eingesetzt werden.

Personenbezogene Schutzmaßnahmen

Bei Verabreichung von Zytostatika

  • sind Schutzhandschuhe zu tragen, wenn eine Kontamination der Haut möglich ist
  • ist Schutzkleidung zu tragen, wenn mit einer Kontamination der Arbeitskleidung zu rechnen ist

Handschuhe

  • Puderfreie Latex-Handschuhe oder Nitril-Handschuhe

Verwendung zum Beispiel bei:

  • Anstechen der Infusion
  • Konnektieren des Infusionsbesteckes am Patienten
  • Abnahme und Beseitigung der Infusion
  • Entsorgung von
    • Körperflüssigkeiten
    • Ausscheidungen
    • Erbrochenem

Wäsche

  • Sofortiger Wechsel nach Verunreinigung
  • Erbrochenes, nach oraler Gabe von Zytostatika, ist mit feuchtem Zellstoff aufzunehmen und in „gelber Tonne“ zu entsorgen.
  • Wäsche gemeinsam mit übriger Krankenhauswäsche der Wäscherei zuführen

Entsorgung

Entsorgung im gesonderten Behälter

  • Gelbe Tonne mit Aufschrift “Zytotoxische und zytostatische Arzneimittel“
  • (18 01 08)
  • Reste und Fehlchargen dieser Arzneimittel
  • Reste an Trockensubstanzen und zerbrochene Tabletten
  • Verunreinigte Materialien
    • z. B. Infusionssysteme mit > 20 ml

Infusionsbehältnisse und –systeme sind nach der Verabreichung der Zytostatika nicht zu trennen, sondern komplett zu entsorgen.

Entsorgung über Sanitärkanalisation und Hausmüll

  • Körperflüssigkeiten und Ausscheidungsprodukte von Zytostatika-Patienten

Rückversandt

Nicht verwendete, eingeschweißte Zytostatika-Zubereitungen an die Apotheke der UMR zurücksenden.

Maßnahmen nach unbeabsichtigter Freisetzung von Zytostatika

Verunreinigungen nach unbeabsichtigter Freisetzung von Zytostatika sind umgehend unter Einsatz personenbezogener Schutzmaßnahmen zu beseitigen.

Das Verhalten nach unbeabsichtigter Freisetzung von Zytostatika muss allen Mitarbeitern, die Umgang mit Zytostatika haben, bekannt sein.

Kontamination von Arbeitnehmern

Sofortiges Ablegen von mit Zytostatika verunreinigter

  • Kleidung
  • Schutzhandschuhen
  • anderer Schutzmittel

Kontaminiertes Wegwerfmaterial

  • Entsorgung in für Zytostatika-Abfälle bestimmte Behälter („gelbe Tonne“)

Haut

Die betroffenen Hautstellen sind umgehend mit Wasser und Seife zu waschen.

Kontamination der Augen mit Zytostatika (Spritzer in die Augen)

  1. Spülung der Augen mindestens 5 Minuten mit fließendem Wasser oder isotonischer Flüssigkeit
  2. Umgehende Vorstellung beim Augenarzt
  3. Meldung an den D-Arzt

Stand: November 2020

Zytostatika