Hygienemerkblätter (HMB) der UMR
Influenza
Meldepflicht
Namentlich zu melden laut
- § 6 (1) IfSG der Krankheitsverdacht, die Erkrankung sowie der Tod an einer zoonotischen Influenza
- § 6 (5b) IfSG von 2 oder mehr gleichartigen Erkrankungen, bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet wird
- § 7 bei direktem Nachweis von Influenza-Viren, wenn Hinweise auf eine akute Infektion bestehen
(durch das Labor)
an:
Gesundheitsamt
Abteilung Infektionsschutz
Paulstraße 22
18055 Rostock
0381 381 9552
- Pflichtformular laut Infektionsschutzgesetz § 6 (1)
- Formulare sind hier bzw. im SAP abrufbar.
- Meldepflichtig ist der feststellende Arzt
- Meldung an Hygienefachkraft
0381 494 5014
Erreger
Influenza-Viren (Gruppe A und B)
Bitte beachten
In sehr seltenen Fällen können bei Reisenden aus Süd-Ostasien inklusive China auch die Vogelgrippe oder neue andere Influenza-Subtypen in Frage kommen.
Bei Verdacht auf diese Erreger ist sofortige Rücksprache mit der Krankenhaushygiene erforderlich.
Infektiöses Material
Atemwegssekrete
Übertragungsweg
Tröpfcheninfektion
Gegebenenfalls aerogene Übertragung
Kontaktinfektion möglich
Inkubationszeit
Saisonale Influenzaviren und Influenzavirus A (H1N1)
1-2 Tage
Aviäre Influenza
2-5 Tage
Dauer der Infektiosität
Saisonale Influenzaviren und Influenzavirus A(H1N1)
- 4-5 Tage ab Auftreten der ersten Symptome
- Bei Kindern ist eine längere Dauer möglich!
Diagnostik (zum Erstnachweis bzw. Verlauf)
Molekularbiologischer Erregernachweis (PCR, Verfahren der Wahl) aus respiratorischen Materialien
und Antigennachweis (Schnelltest, wenig sensitiv!)
Keine Verlaufsdiagnostik aus rein hygienischer Indikation erforderlich!
Hygienemaßnahmen/Schutzmaßnahmen
Wichtig!!
Patienten dazu anhalten, beim Husten/Niesen Mund und Nase mit der Ellenbeuge abzudecken bzw. in ein Einwegtuch zu husten/niesen (sogenannte Hustenetiquette).
Anschließend Tücher entsorgen und eine sorgfältige Händehygiene durchführen.
Isolierung
Erforderlich!
Kohortenisolierung bei Patienten mit gleichem Erregertyp möglich.
Raum möglichst mit Schleusenfunktion und Nasszelle!
Eine eigene Toilette/Toilettenstuhl ist nicht notwendig. Ausnahmen sind unkooperative Patienten bzw. Infektion mit enteral übertragenen Virustypen.
Falls raumlufttechnische Anlagen vorhanden sind, bitte Rücksprache mit der Krankenhaushygiene bezüglich der Druckverhältnisse.
Häufiges Lüften des Zimmers bei geschlossener Tür.
Der Besucherverkehr wird auf das unumgängliche Mindestmaß eingeschränkt.
Entisolierung
In der Regel nach 5 Tagen möglich (nach Auftreten der ersten Symptome).
Bei folgenden Patienten verlängert sich die Entisolierung auf 7 Tage:
- Protrahierten Verläufen (z. B. bei chronischen Vorerkrankungen)
- Nosokomial erworbenen Influenza
- Pädiatrischen Patienten
Kontaktpatienten
Kontaktpatienten werden beobachtet bzw. entsprechend aufgeklärt, um das Auftreten krankheitsspezifischer Symptome rechtzeitig zu bemerken.
Besucher
Der Besucherverkehr soll eingeschränkt werden.
Die jeweiligen Patientenzimmer sind mit der Isolierungstafel zu kennzeichnen.
Alle Personen (Besucher wie Mitarbeiter) müssen sich vor dem Betreten des Zimmers im Stationsstützpunkt melden.
Die Besucher werden vom Stationspersonal über die Infektionsrisiken informiert und in die speziellen Hygienemaßnahmen eingewiesen.
Grundsätzlich gelten die gleichen Hygienemaßnahmen wie für das medizinische Personal.
Ambulanter Bereich
Versorgung im separaten Raum.
Maßnahmen siehe Transport des Patienten!
Händedesinfektion
Händedesinfektion gemäß Basishygieneordnung
Alle im Hause verfügbaren Händedesinfektionsmittel sind geeignet.
Einwirkzeit beachten!
Einmalhandschuhe/Schutzkittel
Erforderlich bei Kontakt mit erregerhaltigem Material, Körperflüssigkeiten oder Ausscheidungen.
Nach dem Ablegen hygienische Händedesinfektion!
Schutzkittel beim Betreten des Zimmers erforderlich, Entsorgung im Zimmer.
Mund–Nasen-Schutz
Patient
Bei Verlassen des Zimmers Tragen eines dicht anliegenden Mund–Nasen–Schutzes (chirurgische Maske).
Personal
Beim Umgang mit Verdachtsfällen bzw. infizierten Patienten Tragen von chirurgischen Masken
(der korrekte Sitz ist entscheidend!).
Bei Tätigkeiten mit Aerosolbildung (Absaugung, Intubation etc.) Tragen von FFP2-Masken
(siehe auch Bekleidungsordnung der UMR).
Schutzbrille
Erforderlich beim möglichen Verspritzen von makroskopischen Tröpfchen (z. B. Intubation, Absaugen etc.)
Wäscheentsorgung
Entsorgung im Patientenzimmer bzw. Schleuse
Transport zur Wäscherei im fest verschlossenen Plastiksack (für infektiöse Wäsche).
Geschirr
Geschirrspülautomat, Betriebstemperatur > 60 °C.
Sofern vorhanden, chemisch-thermische Desinfektion mit Gewerbegeschirrspüler.
Pflege-/Behandlungs- und Untersuchungsgeräte und -Hilfsmittel (Medizinprodukte)
Nach Gebrauch desinfizieren bzw. Aufbereitung nach Herstellerangaben bzw. verwerfen.
Abfallentsorgung
Normale Entsorgung (‘‘Krankenhausspezifische Abfälle‘‘ – AS 180104/180101/Abfallgruppe B).
Fäzes und Urin in die Kanalisation.
Flächendesinfektion
Desinfektion aller erreichbaren Flächen im Patientenzimmer mindestens 1 x pro Tag, bei Entlassung bzw. sofortige Desinfektion nach Kontamination.
Desinfektionsmittel laut Plan.
Patiententransfer
Die Zieleinrichtung ist über Infektion zu informieren.
Patient
Sofern es das Krankheitsbild erlaubt, trägt Patient Mund-Nasen-Schutz
(OP-Maske, besser FFP2-Maske, wenn vom Allgemeinzustand her vertretbar).
Personal
(Transportpersonal und Personal der Funktionsabteilung)
Trägt Schutzkittel, Einmalhandschuhe, Mund-Nasen-Schutz (chirurgischeMaske).
Kontakt zu anderen Patienten und Besuchern vermeiden.
Nach Beendigung der Tätigkeit Flächendesinfektion aller Kontaktflächen.
Entsorgung der Schutzkleidung.
Hygienische Händedesinfektion.
Besonderheiten im OP
Behandlung möglichst am Ende des OP-Programms.
Die allgemeine Basishygiene im OP oder der Funktionsabteilung ist ausreichend.
Zur Benutzung der richtigen Desinfektionsmittel und -verfahren siehe Händedesinfektion und Flächendesinfektion.
Besonderheiten für das Personal
Impfung wird vom Betriebsärztlichen Dienst kostenfrei angeboten.
Schwangere Mitarbeiterinnen
Arbeiten auf Station ist möglich.
Kontakt mit dem erkrankten Patienten muss vermieden werden.
Stand: Januar 2021
Influenza
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