Basishygieneordnung der UMR

Infusionen

Hygienische Händedesinfektion vor

  • Zubereitung der Infusionen
  • Anlegen der Infusionen
  • Manipulation am Infusionssystem

Grundsätzliches

  • Infusions-bzw. Injektionsflaschen und Ampullen müssen vor Staub und Licht geschützt aufbewahrt werden.
  • Auf Verfärbung, Trübung, Defekte und Verfallsdatum achten.
    • Bei Auffälligkeiten Gefäße nicht verwenden.
    • Sie sind mit der Benennung des Ereignisses an die Apotheke der UMR zurück zu schicken.
  • Zubereitung unter aseptischen Kautelen in einem, für das Anrichten von Medikamenten vorgesehenen, reinen Arbeitsraum.
    • Die Arbeitsfläche ist vor Nutzung zu desinfizieren und die Einwirkzeit zwingend abzuwarten.
  • Ist die Zubereitung im patientennahen Bereich (Patientenzimmer) unvermeidbar, muss diese auf einer dafür vorgesehenen desinfizierten Arbeitsfläche erfolgen.
  • Membranen/Gummistopfen mit einem desinfektionsmittelgetränktem sterilisierten Tupfer desinfizieren
    • Verwendung von Hautantiseptikum
    • Einwirkzeit: 15 Sekunden
  • Bei Zusätzen Dokumentation auf der Infusionsflasche
    • Kein Eddingstift 3000 verwenden, eventuell Zusatzetikett
  • Wenn die Infusionsflasche mit Infusionssystem hingestellt wird, muss die Belüftungsklappe geschlossen werden.
  • Membranen von Zuspritzpforten vor Punktion desinfizieren
    • Verwendung von Hautantiseptikum
    • Einwirkzeit: 15 Sekunden
  • Dreiwegehähne vor erneuter Nutzung desinfizieren
    • Verwendung von Hautantiseptikum
    • Sprühdesinfektion mit Hautantiseptikum in das Lumen
    • Einwirkzeit: 15 Sekunden
    • Mögliche Desinfektionsmittelreste „ausschütteln“
  • Dreiwegehähne bei sichtbarer Blutkontamination mit sterilem NaCl 0,9 % freispülen
  • Bei Zumischungen durch die Apotheke angegebene Haltbarkeitsfrist beachten
  • Maximale Standzeit einer fertigen Infusion: 1 Stunde (bis zum Anlegen am Patienten)
  • Bei Antibiotikagaben ist das Infusionssystem mit mindestens 50 ml nachzuspülen
    • z. B. mit NaCl 0,9 %
    • bei Verabreichung der Spüllösung ist die Infusionsgeschwindigkeit nicht zu verändern
  • Infusionsständer täglich bzw. bei Bedarf reinigen
    • Nach Kontamination sofortige Wischdesinfektion
  • Diskonnektionen des Infusionssystems auf ein absolutes Minimum beschränken

Wechselrhythmen der Infusionssysteme

Unter einem Infusionssystem werden hier alle Komponenten verstanden, die zwischen der Infusionsflasche/Infusionsbeutel und dem Katheterhub liegen (z. B. Dreiwegehähne, Konnektionsventile, Hahnbänke, Leinen).

 

Wechsel/Nutzung

Wechsel Dreiwegehahn ohne oder mit Bionecteur

Wechsel alle 96 Stunden

Kurzinfusion

Infusionssystem nach Gabe verwerfen

Mehrere direkt hintereinander erfolgte Kurzinfusionen

Bei gegebener Medikamenten­kompatibilität kann dasselbe System verwendet werden, anschließend verwerfen

Reine Lipidlösungen

Nach jeder Infusion bzw. spätestens nach 24 Stunden System verwerfen

Totale parenterale Ernährungslösungen

Innerhalb von 24 Stunden infundieren

Disoprivan/Propofol

Wechsel nach 12 Stunden

Blut- und Blutprodukte

Infusionssysteme mit genormten Standardfilter

Nutzung maximal 6 Stunden

Alle anderen Lösungen

Wechsel alle 96 Stunden

Außer bei klinischer Indikation

Medikamentenkompatibilität beachten

Infusionssysteme nach kurzzeitiger (maximal 30 Minuten) Diskonnektion

Wechsel nach 24 Stunden von Infusions­system und Infusion

Infusionsfilter/In-line-Filter

  • Zur Vermeidung der Einschwemmung von Partikeln bei längerfristiger intravenöser Therapie bzw. bei ausgewählten Intensivpatienten
  • Patientennaher Einsatz
    • zwischen Infusionssystem und Konus des Venenkatheters
  • Bolusgaben von Medikamenten auch über Infusionsfilter
    • anschließend mit mindestens 5 ml NaCl 0,9 % nachspülen

Filter für lipidhaltige Lösungen, inklusive Infusionssystem, sind nach 24 Stunden zu wechseln.

Subkutane Infusion

  • Fixierung der Kanüle mit sterilem Verbandmaterial
  • Pro Einstichstelle maximal 1000 ml Infusionslösung
  • Injektionsnadel im Anschluss verwerfen

Stand: Oktober 2024

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