Hygienemerkblätter (HMB) der UMR

Mumps/Parotitis epidemica

Meldepflicht

Verdacht, Erkrankung, Tod bzw. bei 2 oder mehr nosokomialen Infektionen, bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet wird, namentlich zu melden an:

Gesundheitsamt
Abteilung Infektionsschutz
Paulstraße 22
18055 Rostock
0381 381 9552

Pflichtformular laut Infektionsschutzgesetzt § 6 (1)

Formulare sind hier bzw. im SAP abrufbar

Meldepflichtig ist der feststellende Arzt.

Bei direktem oder indirektem Nachweis einer akuten Mumpsvirus-Infektion
(Namentlich zu melden durch das Labor § 7(1) IfSG)

Benachrichtigung der Hygienefachkraft
0381 494 5014

Erreger

Mumpsviren

Infektiöses Material

Respiratorische Materialien

Übertragungsweg

Aerogen durch Tröpfchen und Aerosole, direkter Speichel­kontakt, selten durch mit Speichel kontaminierte Gegenstände

Inkubationszeit

16 bis 18 Tage (12 bis 25 Tage sind möglich)

Dauer der Infektiosität

7 Tage vor und 9 Tage nach Auftreten der Parotitisschwellung

Diagnostik (zum Erstnachweis bzw. Verlauf)

Rachenabstrich UND Urinprobe für PCR

Serum für Antikörpernachweis (IgM, IgG)

Hygienemaßnahmen/Schutzmaßnahmen

Isolierung

Bereits bei Verdacht!

Eine eigene Toilette/Toilettenstuhl oder Wickeln im Bett ist notwendig.

Falls raumlufttechnische Anlagen vorhanden sind, ist für deren Weiterbetrieb eine Rücksprache mit der Krankenhaushygiene erforderlich.

Eine Kohortenisolierung ist möglich.

Die Patienten müssen zum Verlassen des Zimmers eine hygienische Händedesinfektion durchführen
(siehe Händedesinfektion).

Außerhalb des Zimmers hat der Patient einen Mund-Nasen-Schutz anzulegen, wenn dies aus medizinischen Gründen möglich ist.

Entisolierung

9 Tage nach Auftreten der Parotitisschwellung

Kontaktpatienten

Nicht immune Patienten

  • Eine Postexpositionsprophylaxe soll erwogen werden.

Patienten mit unklarer Immunität

  • Immunstatus bestimmen (eilt).

Immune Patienten

  • Es besteht keine Gefährdung für Mitpatienten.

Besucher

Die jeweiligen Patientenzimmer sind mit der Isolierungstafel zu kennzeichnen.

Alle Personen (Besucher wie Mitarbeiter) müssen sich vor dem Betreten des Zimmers im Stationsstützpunkt melden.

Die Besucher werden vom Stationspersonal über die Infektionsrisiken und speziellen Hygienemaßnahmen informiert.

Nicht immune Besucher

  • Tragen einen Mund-Nasen-Schutz
  • Nach Verlassen des Zimmers - Hygienische Händedesinfektion

Immune Besucher:

  • Nach Verlassen des Zimmers - Hygienische Händedesinfektion

Ambulanter Bereich/Aufwachraum

Es ist nur aus organisatorischen Gründen (nicht aus hygien­ischen) sinnvoll die Patienten am Ende des Programms zu behandeln, da der Patient dann im Raum verbleiben kann und keine Problematik wegen Isolierung im Aufwachraum oder in der Wartezone entsteht.

Händedesinfektion

Händedesinfektion gemäß Basishygieneordnung.

Alle im Hause verfügbaren Händedesinfektionsmittel sind geeignet.

Einwirkzeit beachten.

Einmalhandschuhe

Erforderlich beim Umgang mit infektiösem Material und bei Arbeiten, bei denen mit Verschmutzung zu rechnen ist.

Schutzkittel

Erforderlich beim Betreten des Zimmers

Entsorgung im Zimmer

Mund-Nasen-Schutz/Schutzbrille

Bei immunem Personal

  • Mund-Nasen-Schutz und Augenschutz sind nicht erforderlich.

Bei nicht-immunem Personal

  • Mund-Nasen-Schutz erforderlich.
  • Augenschutz kann gegebenenfalls sinnvoll sein.

Wäscheentsorgung

Normale Entsorgung

Geschirr

Geschirrspülautomat, Betriebstemperatur > 60 °C.

Sofern vorhanden, chemisch-thermische Desinfektion mit Gewerbegeschirrspüler

Pflege-/Behandlungs- und Untersuchungsgeräte und- Hilfsmittel (Medizinprodukte)

Nach Gebrauch desinfizieren bzw. nach Herstellerangaben aufbereiten bzw. verwerfen.

Abfallentsorgung

Normale Entsorgung (‘‘Krankenhausspezifische Abfälle‘‘ – AS 180104/180101/Abfallgruppe B)

Fäzes und Urin in die Kanalisation

Flächendesinfektion

Desinfektion nach Kontamination, bei Entlassung bzw. routine­mäßig laut Basishygieneordnung (siehe BHO/Desinfektion).

Desinfektionsmittel laut Desinfektionsplan

Patiententransfer

Transportdienst und Zielbereich sind zu informieren.

Medizinprodukte sind desinfizierend zu reinigen.

Das Bett muss für den Transport nicht desinfiziert werden.

Nicht immunes Personal

Soll nicht den Transport durchführen.

Wenn dies unumgänglich ist, gelten die Festlegungen, die unter "Persönlicher Schutzausrüstung" dargestellt sind.

Immunes Personal

Beim Transport sind keine Besonderheiten zu beachten.

Standardhygiene ist ausreichend

Besonderheiten im OP

Es ist nicht notwendig, infektiöse Patienten am Ende des Programms zu behandeln.

Standardhygiene ist ausreichend!

Besonderheiten für das Personal

Infizierte Mitarbeiter sind freizustellen

Wiederaufnahme der Arbeit frühestens 9 Tage nach Auftreten der Parotitisschwellung

Schwangere Mitarbeiterinnen

Arbeiten auf Station ist möglich.

Keine Kontakte mit dem erkrankten Patienten

Stand: November 2020

Mumps/Parotitis epidemica