Hygienemerkblätter (HMB) der UMR
HIV/AIDS
Meldepflicht
Erreger nicht namentlich durch Labor zu melden (laut IfSG § 7)
Erreger
Humanes Immundefizienz Virus
Infektiöses Material
- Körperflüssigkeiten,
- insbesondere Blut;
- Sekrete,
- insbesondere Sperma,
- Vaginalsekret,
- Muttermilch;
- jegliches Gewebe
Übertragungsweg
- Stich- und Schnittverletzungen,
- Schleimhautkontakt,
- Aerosole bei Verletzung des Patienten im Respirationstrakt
(z. B. zahnärztliche Behandlung!)
Inkubationszeit
- Monate bis Jahre
Dauer der Infektiosität
- lebenslang
Diagnostik (zum Erstnachweis bzw. Verlauf)
- Serum auf Antikörper/Antigene,
- ggf. EDTA-Blut für die PCR in die Virologie
- Keine Verlaufsdiagnostik aus rein hygienischer Indikation erforderlich!
Hygienemaßnahmen/Schutzmaßnahmen
Isolierung
Zum Schutz der Umgebung nur erforderlich:
- bei schwer lenkbaren und inkontinenten Patienten;
- bei unkontrollierten Blutungen;
- bei profusen Durchfällen;
- beim Auftreten von unklaren Sekundärinfektionen
Zum Schutz des Patienten eventuell erforderlich:
- zum Schutz des an AIDS klinisch manifest erkrankten Patienten
Ansonsten ist die Unterbringung in einem Einzelzimmer nicht erforderlich!
Eine eigene Toilette/Toilettenstuhl ist nicht notwendig.
Entisolierung
Wenn Isolierung aus den angeführten Punkten erforderlich ist, dann Entisolierung nach Rücksprache mit der Krankenhaushygiene.
Kontaktpatienten
Es besteht keine Gefährdung für Mitpatienten
(wenn Indexpatient kooperativ, siehe Isolierung).
Besucher
Standardhygiene ist ausreichend.
Es gelten daher keine weiteren Einschränkungen für Besucher, Studierende und Mitarbeiter anderer Bereiche.
Ambulanter Bereich
Standardhygiene ist ausreichend.
Händedesinfektion
Händedesinfektion gemäß Basishygieneordnung.
Alle im Hause verfügbaren Händedesinfektionsmittel sind geeignet.
Einwirkzeit beachten!
Einmalhandschuhe
Erforderlich bei Kontakt mit erregerhaltigem Material, Körperflüssigkeiten oder Ausscheidungen.
Nach dem Ablegen hygienische Händedesinfektion!
Schutzkittel
Erforderlich, wenn mit Verspritzen von kontaminiertem Material gerechnet werden muss.
Mund-Nasen-Schutz/Schutzbrille
Erforderlich, wenn mit Aerosolbildung oder Verspritzen von Blut, Körperflüssigkeiten oder Ausscheidungen zu rechnen ist (z. B. Intubation, Absaugung, etc.).
Wäscheentsorgung
Entsorgung im fest verschlossenen Wäschesack.
Geschirr
Geschirrspülautomat, Betriebstemperatur > 60 °C.
Sofern vorhanden, chemisch-thermische Desinfektion mit Gewerbegeschirrspüler.
Pflege-/Behandlungs- und Untersuchungsgeräte und -Hilfsmittel (Medizinprodukte)
Nach Gebrauch desinfizierend reinigen bzw. Aufbereitung nach Herstellerangaben bzw. verwerfen.
Abfallentsorgung
Normale Entsorgung (‘‘Krankenhausspezifische Abfälle‘‘ – AS 180104/180101/Abfallgruppe B);
Fäzes und Urin in die Kanalisation
Flächendesinfektion
Desinfektion nach Kontamination, bei Entlassung bzw. routinemäßig laut Basishygieneordnung (siehe BHO/Desinfektion).
Desinfektionsmittel laut Desinfektionsplan
Patiententransfer
Beim Transport sind keine Besonderheiten zu beachten.
Standardhygiene ist ausreichend.
Besonderheiten im OP
Es ist nicht notwendig, infektiöse Patienten am Ende des Programms zu behandeln.
Neben der allgemeinen Standardhygiene im OP oder der Funktionsabteilung ist das Tragen von doppelten Handschuhen sowie Gesichtsschutz (Augenschutz) sinnvoll.
Besonderheiten für das Personal
Siehe auch BHO/Sofortmaßnahmen nach Nadelstich- oder Schnittverletzung, Kontamination von geschädigter Haut, Auge oder Mundhöhle
Konsultation zu jeder Tages- oder Nachtzeit des diensthabenden Arztes bzw. des Stationsarztes der Abteilung für Infektiologie und Tropenmedizin (ZIM11)
Schwangere Mitarbeiterinnen
Kontakt mit dem Patienten ist erlaubt.
Invasive Maßnahmen dürfen nicht durchgeführt werden.
Stand: August 2020
HIV/AIDS
- HIV.pdf[22 KB]