Spezielle Hygieneordnungen der UMR
4.1 Material/Instrumente
4.1 Material/Instrumente
4.1.1 Einschleusung
Materialien und Instrumente gelangen über die Versorgungsschleuse bzw. den reinen Fahrstuhl von der Aufbereitungseinheit Medizinprodukte (AEMP) in den OP-Bereich.
Industrieverpackungen verbleiben in der Schleuse.
4.1.2 Vorbereitung
- Die instrumentierende Pflegekraft steht nach der chirurgischen Händedesinfektion im Saal und bekleidet sich mit dem sterilen Mantel.
- Vorab wurde auf einem Transportwagen Sterilgut und Material vorbereitet
- Ein Springer ist vorhanden
- Der Instrumentiertisch muss so platziert werden, dass eine Kontamination ausgeschlossen wird.
- Bei zusätzlichen Tischen ist ein sicherer Wandabstand einzuhalten.
- OP-Personal überprüft Farbindikator und Datum der Sterilisation sowie Unversehrtheit der Plomben.
- Der Springer entfernt Containerdeckel.
- Sterile Instrumente werden von einer steril bekleideten Pflegekraft auf dem Instrumententisch hergerichtet
- erfolgt im OP-Saal
- gegebenenfalls in einem Vorbereitungsraum für Instrumentiertische, wenn dort die gleichen hygienischen Bedingungen wie im OP-Saal gewährleistet sind
- Nach dem Richten der Instrumente wird der Tisch mit einem sterilen Tuch abgedeckt.
- Das Abdecken kann entfallen, wenn alle Türen bereits geschlossen sind und die Operation direkt beginnt.
- Patienten können in der Regel in den OP-Saal gebracht werden, sobald die Instrumente auf den Tischen gerichtet sind.
- Von dieser Regel kann abgewichen werden, wenn immunologisch unproblematische Patienten mit kleinen Operationen in physiologisch keim-besiedelten anatomischen Arealen versorgt werden.
- Dafür ist immer das Auspacken der Siebe aus den Transportcontainern abzuwarten.
- Der Zeitpunkt des Transportes des Patienten in den OP-Saal wird daher zwischen den operativ tätigen Ärzten und Anästhesisten abgesprochen.
- Sofern Bedarf an einer durchgängigen Definition besteht, kann für die einzelnen Fachgebiete eine individuelle Liste entsprechender Operationen in Absprache zwischen der Fachleitung und der Krankenhaushygiene erstellt werden.
- Lösungen erst unmittelbar vor Gebrauch richten
- Chargenvignette von Sterilgütern auf die Pflegedokumentation kleben
4.1.3 Umgang mit Implantaten
- z. B. Gore-Tex-Netze, Endoprothesen
- Herstellerhinweis für die Handhabung beachten
- Implantatverpackung erst öffnen, wenn die Verwendung des Implantats sicher feststeht
- Vor Entnahme des Implantats aus der Verpackung Handschuhwechsel durchführen
- Operateur
- Instrumentierende Pflegekraft
- Chargenvignette in der Pflegedokumentation hinterlegen
4.1.4 Umgang mit mikrobiologischen/histologischen Material
Für den Transport sind ausschließlich die dafür vorgesehenen geschlossenen Transportbehälter zu verwenden, so dass eine Kontamination von Personen und der Umgebung ausgeschlossen ist.
4.1.5 Nachbereitung/Entsorgung
- Die Wechselzeiten in den OP-Räumen müssen so bemessen sein, dass die zwischen den Eingriffen notwendigen Entsorgungs- und Desinfektionsmaßnahmen ohne Einschränkung durchgeführt werden können.
- Entsorgung der Instrumente erfolgt trocken, in geschlossenen Behältern zur Aufbereitungseinheit Medizinprodukte (AEMP)
- Lumina müssen vor Ort durchgespült und grobe Verschmutzungen entfernt werden, dazu ist ausschließlich destilliertes Wasser (Aqua Dest) einzusetzen.
- Skalpellklingen und andere spitze Gegenstände müssen in durchstichsicheren Behältnissen entsorgt werden.
- Instrumente müssen auf Vollständigkeit überprüft werden.
4.1.6 Ausschleusung
Die Entsorgung aus dem OP-Bereich erfolgt über die Entsorgungsschleuse.
- Anschließend hygienische Händedesinfektion
4.2 Endoskope
- Siehe Aufbereitungskompendium „Aufbereitung flexibler Endoskope und endoskopischen Zusatzinstrumentariums“
4.3 Abfallentsorgung
- Siehe BHO/Abfälle bzw. Abfallordnung des Klinikums
- Abfallsäcke nach jeder OP wechseln und verschlossen in die Entsorgungsschleuse transportieren.
4.4 Wäscheentsorgung
- siehe BHO/Wäsche
- Wäschesäcke nach jeder OP wechseln und verschlossen in die Entsorgungsschleuse transportieren
- Bei Durchfeuchtungsgefahr zusätzlich in einem Kunststoffsack geschützt entsorgen
4.5 Flächendesinfektion
- Siehe BHO/Desinfektion
- Details zu Desinfektionsmitteln und Einwirkzeiten - siehe Desinfektionsplan
Bei Verdacht/Nachweis relevanter Erreger
Beispiele
Viruzides Flächendesinfektionsmittel benutzen bei:
- Viral bedingte Enteritiden
- z. B. Noro- und Rota-Virus
- Papilloma-Virus
- Gilt auch für Aufwachräume, Eingriffsräume
Zwischenreinigung/Desinfektion nach einer OP/einem Eingriff
Patientennahe und sichtbar kontaminierte
- Flächen
- Geräte
- z. B. Arbeitsfläche des Anästhesiewagens
- Lagerungshilfen
- der begangene Fußboden (Verkehrsflächen) im OP-Saal
Nach Abtrocknung kann der OP-Saal wieder benutzt werden.
Waschzone
- Armaturen und Waschbecken in regelmäßigen Abständen bzw. bei sichtbarer Kontamination desinfizierend reinigen
Übrige Nebenräume
- Desinfektion bei sichtbarer Kontamination
Reinigung/Desinfektion am Ende des OP-Tages (Betriebsende)
- Desinfizierende Reinigung der gesamten begehbaren Fußbodenfläche in der OP-Abteilung
- Desinfizierende Reinigung potenziell verschmutzter bzw. kontaminierter Flächen/Geräte
4.6 Zentrale Vakuumanlage (Absaugung)
- Entsorgung der gefüllten Auffangbehälter ohne vorherige Entleerung als „E-Abfall“ (AS 18 01 02/ rote Tonne)
- Desinfizierende Reinigung aller abnehmbarer Teile
- Bei spezifischen Infektionen sind die Behälter als C-Müll (EAK 18 01 03) zu kennzeichnen
- laut Hygienemerkblätter
4.7 Narkosegeräte
- Bei Einsatz von patientenbezogenen Bakterienfiltern ist das Narkoseschlauchsystem alle 7 Tage zu wechseln.
- Ausschließlich hydrophobe = flüssigkeitsrückhaltende Filter einsetzen
- Bei Patienten, welche schon mit einer Beatmung in den OP kommen, ist ein neuer hydrophober Bakterienfilter zu verwenden.
- Der Einsatz des Bakterienfilters erfolgt zwischen Trachealtubus und Y-Stück
- Bei Verzicht auf Bakterienfilter ist das Narkoseschlauchsystem, Teile des Atemkreislaufes und Zubehör zwischen dem Einsatz bei verschiedenen Patienten zu desinfizieren bzw. nach Herstellerangaben aufzubereiten.
- Desinfektion durch die Aufbereitungseinheit Medizinprodukte (AEMP)
- Keine routinemäßige Desinfektion und Sterilisation des Geräteinneren der Narkosegeräte
- Die Reinigung/Desinfektion von Ventilen und Kohlendioxidabsorber wird einmal pro Woche durchgeführt.
- Bei Nichtgebrauch des Gerätes staubgeschützte Lagerung
4.8 Anästhesiematerialwagen
- Wagen einmal wöchentlich komplett ausräumen und wischdesinfizieren
- Materialien im Wagen lagern
- Ungeschützt gelagerte sterile Medizinprodukte müssen nach 48 Stunden verworfen werden
4.9 Sterilgutlager
- Siehe BHO/Medizinprodukte
- Sterilgutlager befindet sich im Lüftungsbereich der Raumklasse 1
- Offene Regale, Körbe usw. regelmäßig ausräumen, desinfizierend reinigen
- Geschlossene Schränke, Schubladen und Ähnliches regelmäßig ausräumen, desinfizierend reinigen
- Sterilgutverpackungen aus Papier nicht mit Reinigungsmittel benetzen
- Verlust der Schutzwirkung
- Durchführung der Maßnahmen dokumentieren