Spezielle Hygieneordnungen der UMR

Hygieneordnung Endoskopie

Aufbereitungskompendium

Aufbereitung flexibler Endoskope und endoskopischen Zusatzinstrumentariums


4. Arbeitsanweisungen

Aufbereitung von endoskopischem Zusatzinstrumentarium

Allgemeines

Definition

Unter Zubehöraufbereitung wird der komplette Kreislauf von Instrumenten und Zubehör von der Entnahme bis zur Wiederverwendung am Patienten verstanden.

Zweck

Reproduzierbare, sichere Aufbereitung von endoskopischem Zusatzinstrumentarium unter Beachtung der Herstellerangaben und der Medizin-Produkte-Betreiber-Verordnung (MPBetreibV).

Inhalt

Die manuelle Aufbereitung von wiederverwendbaren

  • Biopsiezangen
  • Polypektomieschlingen
  • Clip-Applikatoren
  • Körbchen
  • Fremdkörperfasszange
  • Biopsienadeln, -bürsten, -kathetern

erfolgt in der AEMP.

Verteiler

  • Mitarbeiter Endoskopieabteilung und AEMP
  • Aufbereitende Mitarbeiter anderer Abteilungen

Mitgeltende Unterlagen

  • Basishygieneordnung
  • Hygienemerkblätter
  • Desinfektionsplan

Verantwortlichkeiten

  • Leitender Mitarbeiter der AEMP im ZOM (Zentrum für Operative Medizin) und Zentralen Endoskopaufbereitung im UNZ (Universitäres Notfallzentrum)
  • Ausführende Mitarbeiter

Vorgehensweise

1. Vorsichtsmaßnahmen für das Personal

Bei Wiederaufbereitung angemessene Schutzkleidung tragen

  • Wasserdichte Schutzkleidung (Schürze)
  • Chemikaliensichere und/oder schnittfeste Handschuhe
  • Bei Tätigkeiten mit Spritzgefahr:
    • Schutzbrille
    • Mund-Nasen-Schutz

Kontaminierte Schutzkleidung muss vor Verlassen des Bereichs abgelegt werden.

Den Aufbereitungsraum ausreichend belüften.

Gebrauchsanweisungen und Aufbereitungsempfehlungen der Hersteller von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, Hilfsmitteln und Geräten, die zur Wiederaufbereitung eingesetzt werden, sind sorgfältig zu beachten.

2. Reinigung/Desinfektion

Die Reinigung und Desinfektion erfolgt in einem Arbeitsgang, da das dazu eingesetzte Mittel nicht zu Anhaftungen führt.

Direkt im Anschluss an die Untersuchung

  • Grobe Verunreinigungen mit einem flusenfreien Einwegtuch abwischen
  • Instrumente gegebenenfalls zerlegen und in Wanne mit Desinfektionsmittel legen
  • Anwendungskonzentration und Einwirkzeit laut Desinfektionsplan

Die einzelnen Komponenten des Instrumentes außen mit einem weichen Tuch oder Schwamm unter der Flüssigkeitsoberfläche reinigen, dabei von Sekreten und Geweberesten reinigen.

Biopsiezange

  • Öffnen der Branche
  • Mit geeigneten Metallbranchenöffner offen halten
  • Gründliches Säubern der Branche mit weicher Bürste

Polypektomieschlinge/Clip-Applikator/Körbchen/Fremdkörperfasszange/Katheter/Hohlkörper

  • Reinigungslösung mittels Spritze durch alle zugänglichen Lumen und Hohlräume mit mindestens 20 ml spülen und blasenfrei befüllen
  • Instrumente anschließend locker, mit einem Durchmesser nicht unter 20 cm, von distal nach proximal aufrollen

3. Klarspülung

  • Desinfiziertes Zusatzinstrumentarium in Wanne mit sterilfiltriertem Wasser einlegen
  • Außenflächen und alle Kanäle gründlich mit Wasser spülen, um Desinfektions­mittelreste zu entfernen
  • Instrumentarium aus dem Wasser entnehmen

4. Trocknung und Funktionskontrolle

Während dieser Zeit dürfen in parallele keine unreinen Tätigkeiten erfolgen, die zu einer Kontamination des Instrumentariums führen können.

  • Schläuche und Kanäle mit Druckluft trocknen
    • gegebenenfalls Instrumente mit flusenfreiem Tuch trocknen
  • Instrumente zusammensetzen
  • Überprüfung der Instrumente auf korrekte Funktion
  • Instrumente auf desinfizierter Arbeitsfläche mit desinfizierten Händen in geeignete Sterilverpackung geben
  • Transport im geschlossenen Container zur AEMP

5. Sterilisation

Die Sterilisation des Instrumentariums erfolgt gemäß Herstellerangaben.

Nach der Sterilisation

  • Sterilgutverpackung auf Schäden überprüfen
  • Sterilisationsindikatoren überprüfen
  • Transport der Instrumente in einem geschlossenen Container durch Mitarbeiter der AEMP

6. Lagerung

Sterilisierte Instrumente werden in Sterilverpackung im geschlossenen Schrank gelagert.

Geschützt vor:

  • Staub
  • Feuchtigkeit
  • Temperaturschwankungen

Sind sterile Verpackungen beschädigt oder ist Feuchtigkeit eingedrungen, werden die davon betroffenen Instrumente einer erneuten Aufbereitung bzw. Sterilisation unterzogen.

  • 1x wöchentliche Wischdesinfektion der Schränke

Nach DIN 58953 Sterilgutversorgung wird eine Lagerdauer für sterile Medizinprodukte bei geschützter Lagerung in Schubladen oder Schränken in Einfach-Verpackungen von 6 Monaten und in Dreifach-Verpackungen des Herstellers von 3-5 Jahren empfohlen.

Bei ungeschützter Lagerung nicht länger als 48 Stunden verwendbar.

Stand: September 2023