Basishygieneordnung der UMR

Transfusionen

Allgemeine hygienische Anforderungen

Weitere Informationen

Siehe auch Informationen für transfundierende Ärzte

Transfusionsmedizinische Dienstanweisung

Verwendungsdauer

Einmal erwärmte Präparate müssen entweder innerhalb von sechs Stunden trans­fundiert oder verworfen werden.

Das Verwerfen von Blutprodukten erfolgt stets über das Institut für Transfusions­medizin der Universitätsmedizin Rostock.

Verwendungsdauer: siehe Herstellerangaben

Transfusionsbesteck

Blut und Blutbestandteile werden über ein Transfusionsbesteck mit Standardfilter, nach Möglichkeit über einen eigenen, am besten peripheren venösen Zugang, transfundiert.

Muss das Blut im Ausnahmefall über einen zentralen Katheter transfundiert werden, ist der Katheter zunächst mit 20 ml physiologischer Kochsalzlösung zu spülen, um eine Hämolyse bzw. Gerinnungsaktivierung zu vermeiden.

Die maximale Verwendungsdauer des Transfusionsbesteckes beträgt 6 Stunden.

Über ein System dürfen bei Beachtung der sterilen Kautelen mehrere Blutkonserven appliziert werden.

Es dürfen den Blutkomponenten zu keiner Zeit Medikamente hinzugefügt werden!

Vorbereitung (laut Transfusionsmedizinische Dienstanweisung/Handbuch)

Nach Auslieferung der Konserven auf die Stationen ist der zuständige Arzt zu verständigen. Die Konserven müssen auf Unversehrtheit und Laufzeit überprüft werden. Eine Verdünnung von Erythrozytenkonzentraten mit isotonischer Kochsalzlösung oder sonstige Manipulation mit Medikamenten ist nicht gestattet!

Die Transfusion muss nach Eröffnung der Konserven innerhalb von 6 Stunden abgeschlossen sein. Eine behelfsmäßige Erwärmung auf Raumtemperatur oder über Raumtemperatur hinaus ist nur bei speziellen Indikationen notwendig (Massivtransfusionen, Transfusionen bei Neugeborenen und Patienten mit klinisch relevanten Kälteantikörpern) und darf nur in zertifizierten Blutwärmgeräten durchgeführt werden.

Eine Erwärmung im Wasserbad ist wegen der Gefahr des Eindringens von Wasser in einen beschädigten Blutbeutel und wegen der damit verbundenen Möglichkeit von bakteriellen Kontaminationen und Hämolysen nicht zulässig.

Eine Unterbrechung der Kühlkette von mehr als 30 Minuten soll vermieden werden.

Einmal erwärmtes Blut darf für spätere Transfusionen nicht mehr gekühlt werden; es ist innerhalb von 6 Stunden zu transfundieren.

Lagerung von Blutprodukten

Zur kurzfristigen(!) Zwischenlagerung von Erythrozytenkonzentraten in den Einrichtungen der Krankenversorgung sind ausschließlich Blutkonservenkühlschränke erlaubt, die vom Hersteller speziell für diesen Zweck ausgewiesen sein müssen. In folgenden Einrichtungen existieren

Plasmadepots, in die vom Institut für Transfusionsmedizin nach telefonischer Anforderungsbestätigung direkt geliefert wird:

  • OP-Bereich
  • PIT 1

Die mit Thermometern oder auf dem Temperaturschreiber gemessene Temperatur ist täglich auf Protokollen festzuhalten. Da gefrorene Frischplasmen aus dem Institut für Transfusionsmedizin zunächst ohne Zuordnung zu Patienten in diese Depots geliefert werden, ist bei diesen Depots eine produktbezogene Dokumentation zu führen (s. Abschnitt 4.10). Die Einhaltung der organisatorischen, technischen Voraussetzungen und der Hygienemaßnahmen wird durch Begehungen des Transfusionsverantwortlichen, ggf. mit Beteiligung eines Beauftragten des Krankenhaushygienikers (Hygienefachkraft) sichergestellt.

Nach der Transfusion

Das Behältnis mit Restblut und das steril abgestöpselte System sind 24 Stunden bei einer Lagerungstemperatur von 2 °C bis 6 °C aufzubewahren.

Nach der Applikation muss eine Spülung des Katheters und der 3-Wege-Hähne mit 0,9%iger NaCl-Lösung erfolgen.

Rücknahme von Blutpräparaten

Eine Rücknahme von nicht angewendeten Blutpräparaten ist nur bei Einhaltung der entsprechenden Lagerungs- und Transportbedingungen möglich (siehe Tabelle 1).

Nicht angewendete Blutprodukte müssen stets in die Blutbank zurückgeschickt werden.

Die nicht erfolgte Transfusion ist auf den Begleitscheinen zu dokumentieren.

Bei Erythrozytenkonzentraten ist zusätzlich zu vermerken, ob die Kühlkette einge­halten oder unterbrochen wurde.

Die ordnungsgemäße Entsorgung von Blutprodukten erfolgt stets über das Institut für Transfusionsmedizin der UMR.
Dieses betrifft auch unvollständig applizierte Blutprodukte, bei denen aufgrund von unerwünschten Ereignissen oder Nebenwirkungen die Transfusion gestoppt wurde.

Tabelle 1

Kategorie

Lagerung

Transport

Erythrozyten

+ 4°C ± 2°C

+1 bis +10°C

Thrombozyten

+22°C ± 2°C
unter ständiger Bewegung mit dem Agitator

Raumtemperatur

Gefrorenes Frischplasma

-30°C bis -40°C
(Toleranz +3°C)

Tiefgefroren

Gefrorenes Frischplasma aufgetaut

zur sofortigen Transfusion

Raumtemperatur

Stand: Oktober 2025

Transfusionen


Inhaltsverzeichnis

Basishygieneordnung (BHO)